Seit dem 5. Oktober 2022 bin ich Besitzer eines E-Bikes, bzw. korrekter gesagt eines Pedelecs, aber ich nutze hier im Blog überwiegend die volkstümliche Bezeichnung. Die Anschaffung ist jetzt also ziemlich genau ein Jahr her, Zeit für eine erste Bilanz!
Man soll ja mit Superlativen vorsichtig sein, aber ich würde schon sagen, das war eine der besten Anschaffungen zumindest mal der letzten zehn Jahre. Es hat mein Hobby Radfahren auf einen völlig neuen Level gehoben. Meine Erwartungen waren Ziele schneller zu erreichen (um mehr Zeit am Ort zu haben), etwas unerschöpfter am Ziel anzukommen (um dort mehr unternehmen zu können) und weiter entfernte Ziele zu erreichen. All dies hat sich auch erfüllt. Beispiele findet ihr einige in den Artikeln meiner Fahrrad-Kategorie des vergangenen Jahres. So war ich z.B. in Güstrow (über 40 km von Rostock entfernt, Strecke beinhaltet einige Anstiege) und Nykøbing (25 km von Gedser entfernt, mit Hin- und Rücktour an einem Tag). Beide Destinationen habe ich mit meinem klassischen Fahrrad nie ernsthaft in Erwägung gezogen.

Das richtige E-Bike?
Aber habe ich mich auch für das richtige E-Bike entschieden? Auch das würde ich bejahen, denn mein KTM Macina Tour P510 fährt sich einfach problemlos. Man merkt, dass es gut verarbeitet ist. Bisher gab es keine ernsthaften technischen Probleme, wobei ich natürlich die vorgeschlagenen Inspektionsintervalle eingehalten habe. Es musste bisher nichts repariert oder getauscht werden. Auch der Nyon-Bordcomputer macht seinen Job ordentlich. An die Reichweitengrenze, die im Eco-Modus irgendwo zwischen 130 und 150 km liegt, bin ich nie auch nur annähernd gekommen. Es war auch richtig, kein reines City-Rad zu nehmen, da im letzten Jahr doch einiges an Waldstrecken dabei war.
Insgesamt sind es übrigens rund 1800 Kilometer geworden. 2000 wäre natürlich eine rundere Zahl gewesen. Dass die nicht erreicht wurde, liegt IMHO nicht an den Ausflügen, sondern dass ich sehr oft zu Fuß zur Arbeit gehe. Die Entfernung ist nur 1,7 Kilometer. Hier ein E-Bike zu nehmen, wäre im Vergleich zum Fußweg einfach schlecht für meine Fitness-Bestrebungen.

Nachteile?
Aber gibt es auch Nachteile oder unerwartete Schwierigkeiten? Das Gewicht von 26 kg könnte man hier erwähnen. Das Ein- und Auskellern ist ein kleiner Kraftakt bei mir zu Hause, aber ich sehe das inzwischen einfach als Teil meines Fitnessprogramms. Echte Probleme würde ich bekommen, wenn ein Bahnhof keine Aufzüge hätte, in die das E-Bike reinpasst. Hatte ich noch nicht, aber manche Fahrstühle sind doch ziemlich eng. Denkt bitte an uns Radfahrer, liebe Bahnhofsarchitekten!
Ich muss natürlich nun auch daran denken, vor längeren Touren den Akku zu laden, beim alten Fahrrad konnte ich immer einfach losfahren. Stimmt auch nicht ganz, denn meine Anstecklichter (die eingebauten taugen bei meinem alten Fahrrad nicht viel) und der Garmin-Computer mussten geladen sein und ich durfte sie nicht vergessen.
Und schließlich macht man sich bei einem teuren E-Bike viel mehr Sorgen um das Thema Diebstahl. Ich habe zwar zahlreiche Vorkehrungen getroffen und habe auch ein gutes Schloss, aber so unbeschwert wie bei meiner alten Mühle ist die Sache einfach nicht.
Alles in allem bin ich aber – ich denke, man konnte es herauslesen – sehr zufrieden. Schauen wir mal, was das nächste Jahr für Abenteuer bereithält!