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Der Zug kommt – zu spät

Zug im Bahnhof (Foto)

Unser Klima ist bedroht, die Häufung von Unwettern und Waldbrände epischen Ausmaßes sollten uns mehr als Warnzeichen sein. Hitzerekord folgt auf Hitzerekord. Genau wie wir unsere Großeltern gefragt haben, warum sie das totalitäre Deutschland und den Zweiten Weltkrieg nicht verhindert haben, werden unsere Enkel und Urenkel uns fragen, warum wir nicht mehr fürs Klima getan haben.

Es macht also mehr als Sinn, möglichst viel Individualverkehr vom Auto auf die Schiene zu bringen. Nun konnte ich vorletztes Wochenende aber wieder auf eine Reise von Rostock nach NRW selbst erleben, in welchem Zustand diese ist. Und der ist wirklich schlecht. Keine der gebuchten Fahrten verlief planmäßig. Auf der Hinfahrt konnte Hamburg gar nicht angefahren werden. Grund waren wohl Anschläge auf Kabelverbindungen, sodass ich über Berlin ausweichen musste. OK, kann man der Bahn nicht wirklich anlasten, es sei denn, solch kritische Infrastruktur wäre nicht ausreichend geschützt, was ich nicht beurteilen kann. Bemängeln kann ich aber fehlende Informationen. Der Ausfall war frühzeitig bekannt, weil die Brände in der Nacht waren, ich habe erst durch Zufall davon erfahren, als ich beim Frühstück die Tickets auf mein iPhone laden wollte. Hier hätte ich mir eine E-Mail gewünscht, meine Adresse und die gebuchten Züge waren der Bahn ja bekannt. Der Anschlusszug in Berlin, der nichts mit der Lage in Hamburg zu tun hatte, hat unterwegs übrigens auch munter Verspätung angesammelt.

Verspätungen und Ausfälle, wo man hinschaut

Eine rund 80-minütige Verspätung auf der Rückreise geht aber ganz auf die Kappe der Bahn. Mein erster ICE fuhr etwa eine Stunde später als geplant, mit dem Grund „Reparatur am Zug“. In der Wartezeit auf diesen Zug hatte ich genug Zeit, mir mal die ganzen Durchsagen am Bahnhof anzuhören. Es wimmelte von Verspätungen und Zugausfällen. Und mit Verspätungen meine ich nicht fünf bis zehn Minuten, sondern, 40, 50 oder 60 Minuten. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich zufällig besonders schlechte Tage erwischt habe. Gespräche mit anderen Reisenden bestätigen jedenfalls diese Vermutung. Umsteigezeiten von 30 Minuten bei der Reiseplanung sind kein Garant, den Anschlusszug rechtzeitig zu erreichen, es sei denn, der ist ebenfalls massiv verspätet. Dass mit jedem nicht erreichten Anschlusszug die dortigen Platzreservierungen weg sind, gehört ebenfalls zu den Bahn-Realitäten.

Ein weiteres Ärgernis: Bei einigen Verbindungen wird ja schon bei der Buchung Wochen vorher angezeigt, dass eine hohe oder sehr hohe Auslastung erwartet wird. Das ist Bahnsprech für, dass die Züge überfüllt sind. Hier müssten also eigentlich mehr Wagons her oder – wenn das nicht geht – mehr Züge fahren, wenn man dies doch so genau weiß.

Welchem Autofahrer will man es somit verübeln, wenn er nicht auf die Bahn umsteigt? Der derzeitige Zustand unserer Bahn sendet ein verheerendes Signal an potenzielle Nutzer aus. Genau wie bei der Bundeswehr wäre eine nationale Kraftanstrengung mit großem Sondervermögen nötig, um den Schienenverkehr auf Vordermann zu bringen. Allein mir fehlt der Glaube, dass das auch wirklich passiert.

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Über den Autor

Markus Jasinski

Markus Jasinski ist ein Rostocker Unternehmer, Naturwissenschaftler, IT-Spezialist, Autor, Coach, Dänemark-Fan, überzeugter Radfahrer und nicht zuletzt „Computer Geek“ und Smart-Home-Enthusiast. Sein erstes iPhone kaufte der promovierte Naturwissenschaftler im Jahre 2008, kurze Zeit später wurde er dann auch zum Mac-Nutzer. Nach und nach gesellten sich iPad, Apple TV und Apple Watch hinzu.

Um diese vielfältigen Interessen und Aktivitäten "unter einen Hut" zu bekommen befasst sich der gebürtige Westfale seit über zehn Jahren mit den Themen Selbstorganisation und Aufgabenmanagement, die ebenfalls ein Schwerpunkt dieses Blogs sind.

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