Selbst bei einem weitverzweigten und gut verknüpften größeren Obsidian-Vault dürfen wir nicht vergessen, dass wir es eigentlich nur mit einem Haufen von Textdateien im Markdown-Format zu tun haben. D.h., das Speichern von Meta-Daten zu einem Dokument wie z.B. Tags, Bearbeitungsstatus, Erledigungsdatum usw. ist nicht wirklich trivial. Andere Systeme erledigen das über ihre integrierte Datenbank, aber Obsidian hat eben nur seine Textdateien. Es hat sich daher eingebürgert, solche Meta-Daten direkt im Dokument zu speichern, und zwar ganz oben direkt am Anfang der Datei. Im Englischen nennt man das Frontmatter.
Ein- und ausgeleitet wird dieser Bereich mit jeweils einer Zeile, die nur aus drei Minuszeichen besteht. Beispiel:
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abgeschlossen: 2023-07-17
omnifocus: omnifocus:///task/epGphy78fTs
tags:
- Fahrrad
- Dänemark
warten:
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Das Format, welches hier für die Meta-Daten verwendet wird, nennt sich YAML. Es eignet sich besonders gut für Schlüssel-Wert-Daten, mit denen wir es ja hier zu tun haben.
Mit Obsidian 1.4.5 ist nun eine Art Benutzeroberfläche dafür geschaffen worden, was die Software wieder ein großes Stück voranbringt und einfacher macht. Und dieser „Block“ hat auch jetzt einen offiziellen Namen, nämlich „Properties“, also Eigenschaften. Aktuell wird aber auch in der deutschen Version von Obsidian von „Properties“ gesprochen.
Implementierung
Letztendlich sehen wir durch dieses neue Feature jetzt nicht mehr den YAML-Quellcode von eben, sondern eine Darstellung, wie sie im Titelbild zu diesem Artikel zu sehen ist. Diese ist auch einklappbar, sodass man sich ganz aufs eigentliche Dokument konzentrieren kann. Und wir können neue Eigenschaften jetzt über die Benutzeroberfläche hinzufügen.
Folgende Arten von Properties werden unterstützt:
- Text, kann auch ein Wiki- oder Web-Link sein
- Liste, sehen wir im Beispiel anhand der Tags
- Numerisch, Zahlen mit oder ohne Nachkommastellen
- Checkbox
- Datum, kann über einen Picker ausgewählt werden und linkt zur täglichen Notiz für dieses Datum
- Datum und Uhrzeit
Die Eigenschaften werden anhand der bereits im Vault vorhandenen Properties autovervollständigt, was sehr dabei hilft, eine einheitliche Struktur einzuhalten. Mit dem Befehl (Eingabe über die Befehlspalette) “Properties View: Show All Properties” können wir uns am rechten Rand ähnlich wie bei den Tags eine Liste aller Properties aller Dokumente anzeigen lassen, was ebenfalls hilft, ein System zu finden bzw. einzuhalten.
Fazit
Alles in allem sind die Properties ein großer Schritt nach vorne. Sie stehen mittlerweile allen Nutzern zur Verfügung, existieren aber zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels noch nicht in den mobilen Apps. Wer alles wie früher haben möchte: Obsidian wäre nicht Obsidian, wenn man das Feature nicht auch abschalten könnte.