Nachdem Apple auf der WWDC letzte Woche den Übergang zu den eigenen Chips (Apple Silicon) für den Mac-Bereich abgeschlossen hat, ist es sinnvoll, einen Blick auf das aktuelle Line-up zu werfen. Es umfasst das MacBook Air und Pro (mit verschiedenen Bildschirmgrößen), den Mac mini, den iMac, den Mac Studio sowie den neuen Mac Pro.
Ich halte es für das beste Line-up seit langem, vielleicht sogar überhaupt. Für nahezu jeden Bedarf ist etwas dabei. Und selbst im Low-End-Bereich bekommen die Käufer dank des leistungsfähigen M-Chips performante Rechner für ihr Geld. Auch gibt es einige Überlappungen, z.B. zwischen hochgerüsteten Mac minis und den Low-End-Studios. So kann jeder den Mac finden, der für seinen Einsatzbereich optimal ist. Grundsätzlich kann man nahezu jeden Mac kaufen, ohne böse Überraschungen zu erleben. Die mobilen Macs haben zum Beispiel sehr gute Akku-Laufzeiten und ordentliche Tastaturen. Diesen Gesamtzustand hatten wir lange nicht.
Kuriositäten
Es gibt allerdings drei Macs, die, sagen wir mal, ein wenig kurios sind. Da wäre erstmal der iMac. Im Gegensatz zu allen anderen Macs hat dieser noch keinen M2-Chip. Und im Vergleich zur Intel-Zeit gibt es ihn nur mit 24-Zoll-Bildschirm. Allerdings hat Apple inzwischen auch wieder eigene Monitore, auch wenn diese recht teuer sind. Es ist allerdings zu früh, um vorauszusagen, wie es mit dem iMac weitergeht. Etwas seltsam ist auch der 13-Zoll MacBook Pro als einziger Mac mit Touchbar (wie gut Entwickler diese künftig unterstützen werden, kann man sich dann gut vorstellen). Hier empfehle ich sorgfältig zu prüfen, ob ein MacBook Air oder das MacBook Pro in 14-Zoll nicht die bessere Wahl ist.
Und dann ist da noch der neue Mac Pro. Im Vergleich zu früher hat er keinen speziellen Prozessor abgegriffen, sondern kommt mit dem M2 Ultra, den es auch im Mac Studio gibt. Damit ist bei 192 GB RAM auch Ende der Fahnenstange, zu Intel-Zeiten waren über 1 TB möglich. Im Grunde genommen ist der Mac Pro ein Mac Studio in anderem Gehäuse mit zusätzlichen Steckplätzen. Diese Steckplätze eignen sich aber – im Gegensatz zur Intel-Version – nicht für Grafikkarten. Bleiben etwa Dinge wie Plattenspeicher oder Netzwerkkarten. Damit dürfte die Zielgruppe recht klein sein, so klein, dass man zumindest ein kleines Fragezeichen hinter die Zukunft dieser Produktlinie machen darf. Hinzu kommt, dass die Preisdifferenz zwischen Mac Studio und Mac Pro mehrere tausend Euro beträgt.
Windows
Ein Nebeneffekt der ARM-Architektur ist, dass es schwieriger ist, auf einem solchen Rechner parallel Windows zu installieren, was zu Intel-Zeiten überhaupt kein Problem war. Wer auf dieser Schiene unterwegs ist, für den ist Apple Silicon vielleicht nicht die richtige Plattform. Allerdings gibt es viele wichtige Windows-Programme wie Microsoft Office oder die Adobe Suite auch für macOS.
Fazit
Alle anderen sind mit den aktuellen Macs gut bedient und Apple wird sicherlich nicht bereuen, das Heft in die eigene Hand genommen zu haben. Mit ihrem „System on a chip“ können sie das tun, was sie am besten können, für ein optimales Zusammenspiel von Hard- und Software sorgen.