Die neueste Ergänzung meines Smart-Homes ist die “Ring Intercom” und kümmert sich um das Thema Haustür. Bisher hatte ich einen SwitchBot Bot als Türaufdrücker im Einsatz. Der hat auch prächtig funktioniert, aber eine Ring Intercom leistet durchaus noch ein wenig mehr. Ein Sonderangebot auf Amazon, über welches ich das Gerät für unter 50 Euro kaufen konnte, hat dann letztendlich den Ausschlag gegeben, dies einmal zu probieren.
Die Ring-Produkte sind nicht unumstritten, weil es um den Datenschutz, was Kamerabilder betrifft, zumindest in den USA, nicht so gut bestellt ist. Daher würde zumindest ich mir keine Kamera-Produkte von denen kaufen. Aber hier geht es heute um einen smarten Türöffner, der an klassische Gegensprechanlagen angeschlossen wird. Das bedeutet aber auch, dass ihr das Produkt nicht blind kaufen könnt. Ring bietet eine interaktive Webseite, auf der ihr prüfen könnt, ob eure Anlage kompatibel ist. Zur Installation müsst ihr die Gegensprechanlage öffnen und (in meinem Fall zwei) Kabel in einer Klemme befestigen. Eine Videoanleitung für jedes unterstützte Modell gibt es in der Ring-App, die ihr später dann auch zur Einrichtung und Nutzung benötigt. Die Intercom hat ihre eigene Stromversorgung über einen herausnehmbaren Akku, der via USB geladen werden kann. Diesen Akku könnt ihr auch nachkaufen, um z.B. während des Ladens keine Ausfallzeit zu haben. Die Wandbefestigung erfolgt durch Kleben oder Anschrauben, ich würde letzteres empfehlen, da der Kasten mit Akku doch ein gewisses Gewicht hat. Die Netzanbindung erfolgt über WLAN.
Funktionen
Durch den Anschluss an die Gegensprechanlage kann das Gerät deren Funktion nun übernehmen, ganz egal, ob ihr zu Hause seid oder nicht. D.h., ihr bekommt eine Benachrichtigung auf eurem Smartphone, wenn jemand klingelt, könnt dann mit dieser Person sprechen und ggf. die Haustür öffnen. Das funktionierte auch in einem Test mit meinem Nachbarn (Danke für Deine Hilfe an dieser Stelle!) recht gut. Es gibt eine gewisse Verzögerung, aber wir konnten uns gut verständigen. Die Sprachqualität war absolut OK.


Die Anwendungsszenarien liegen natürlich auf der Hand. Ihr könnt z.B. im Abwesenheit Paketboten in den Hausflur lassen, damit diese ihre Ware dort hinterlegen können. Im Fall im Amazon gibt es sogar eine Freigabeeinstellung, mit der sich Amazon-Boten dann künftig selbst hereinlassen können. Über deren Aktivierung entscheidet ihr aber natürlich komplett selbst. Auch könnt ihr nun Nachbarn aushelfen, die zwar ihren Wohnungsschüssel dabei haben, aber den für die Haustür vergessen haben. Oder einen zu früh erschienenen Bekannten schonmal ins Trockene lassen, wenn es draußen regnet.
Anbindung an Home Assistant
Eine wichtige Frage beim Kauf neuer Smart-Home-Technik ist bei mir immer: Integriert sich das Produkt auch in Home Assistant? Das ist häufig Voraussetzung für Automatisierungen, die über das hinausgehen, was der Hersteller vorgesehen hat. Im Fall der Ring Intercom habe ich das nur über einen Umweg geschafft, der aber funktioniert. Es gibt ein Ring-Plugin für Homebridge, eine Software, die ebenfalls auf meinem Home-Server läuft. Über die HomeKit-Integration taucht die Intercom dann als Gerät in Home Assistant auf:

Damit konnte ich mir u.a. den Türöffner als Button in die Watch-App von Home Assistant legen und in ein Widget auf den iPhone-Homescreen. Außerdem war es realisierbar, dass beim Klingeln auch ein Sonos-Lautsprecher “mitklingelt”. Das ermöglicht mir nun, dies auch auf meinem Balkon besser zu hören.
Alles in allem ein brauchbares Update für mein Smart-Home!