Wer hier schon länger mitliest, weiß, dass ich eine Februarnacht im Jahr immer damit verbringe, den aktuellen Super Bowl zu schauen. Und Nacht ist hier durchaus wörtlich zu verstehen, denn der Kickoff ist traditionell um 0:30 Uhr unserer Zeit, d.h., dann geht das Spiel überhaupt mal los. Ende ist dann meist so gegen 4 Uhr (diesmal 4:15 Uhr), wobei prinzipiell auch Verlängerungen möglich sind.
Nur der Vollständigkeit halber: Der Super Bowl ist das Saison-Endspiel im American Football, welches als das größte einzelne Sport-Event der Welt gilt. Das „LVII“ aus der Überschrift ist übrigens eine fortlaufende Nummer in römischer Schreibweise, was in diesem Fall der 57 entspricht. Grundlegende Informationen zu dieser Veranstaltung findet ihr in meinem Artikel zum Super Bowl LIV (also Nr. 54 aus 2020). Ich möchte diese nicht erneut hier wiederholen. Das nicht ganz triviale Regelwerk des amerikanischen Fußballs zu erklären, würde den Rahmen dieses Artikels leider sprengen.
Geschaut habe ich das Event wieder über die NFL-App, in der man für schlanke 99 Cent eine virtuelle Eintrittskarte für den Livestream erwerben kann. Es ist dort der originale US-Stream mit der US-Fernsehwerbung. Die US-Firmen produzieren extra für den Super Bowl regelmäßig originelle Spots, die dann Montag in den USA genauso Tagesgespräch sind wie das Spiel selbst.
Apple als Sponsor
Diesmal musste ich den Super Bowl schon aus redaktionellen Gründen schauen, denn Apple ist zum ersten Mal Hauptsponsor. Dementsprechend gab es dieses Jahr zur Halbzeit die “Apple Music Halftime Show”. Die Halftime-Show ist genauso wichtig und spektakulär wie das Spiel selbst. Bestritten wurde diese von der Sängerin Rihanna, die derzeit zu den erfolgreichsten Künstlern weltweit zählt. Mehr als ihre Performance wurde jedoch nach meinen Beobachtungen ihr Babybauch diskutiert, der noch während des Spiels quasi offiziell bestätigt wurde.
Austragungsort
Das Spiel fand im State Farm Stadium zu Glendale, Arizona, statt. Das 2006 fertiggestellte Station bietet 63.400 Plätze und ist erweiterbar auf bis zu 78.600 Plätze. An diesem Ort haben bereits zwei Super Bowls (2008 und 2015) stattgefunden. Das Dach kann geschlossen werden, was aber bei schönstem Wetter diesmal nicht nötig war.
Das Spiel
Gespielt wurde natürlich auch noch. Und wie! Finalteilnehmer waren die Kansas City Chiefs und die Philadelphia Eagles, die sich vor fast 68.000 Zuschauern ein spektakuläres Match lieferten. Dass hier zwei torhungrige und ebenbürtige Gegner aufeinander trafen, zeigte sich schon beim frühen 7:7 im ersten Viertel. Der knappe Endstand von 38:35 für die Chiefs, was nur ein sogenanntes Field Goal Abstand ist, wurde buchstäblich in den letzten Sekunden erzielt. Damit gehört dieses Spiel mit zu den punktereichsten in der gesamten Super-Bowl-Geschichte. Dabei sah es zum Halbzeitstand von 17:7 für die Eagles so aus, als ob die Chiefs heute leer ausgingen. Letztendlich war der Quarterback Patrick Mahomes von den Chiefs, der dazu beitrug, das Spiel in der zweiten Hälfte zu drehen.
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