Wem der Standardkalender von Apple nicht ausreicht und wem Fantastical (meine bisherige Empfehlung) mit rund 70 Euro im Jahr zu teuer ist, sollte mal einen auf BusyCal (macOS, iOS und iPad OS, 49,99 $ für die macOS-Version, 7,99 € für die iOS/iPadOS-Version, Link zur Herstellerseite, auch Teil des Setapp-Abos) werfen. Diese Kalender-App wird seit vielen Jahren entwickelt und bietet eine ganze Reihe zusätzlicher Funktionen gegenüber dem Bordmittel.
Wer direkt beim Hersteller kauft (statt im App Store oder bei Setapp) schließt kein Abo ab. Die Software kann ohne weitere Zahlungen dauerhaft genutzt werden. Allerdings ist die Versorgung mit Updates nur für 18 Monate inklusive. Danach kann für rund 30 Dollar die Update-Versorgung für weitere 18 Monate gesichert werden, aber das ist kein Muss. Selbst wenn wir jedes Mal den Update-Zeitraum verlängern, landen wir bei rund 20 Euro im Jahr, weit unter dem o.g. Fantastical.
Features
Was bekommen wir dafür? Zunächst einmal ist BusyCal nicht auf die iCloud-Kalender von Apple beschränkt. Unterstützt werden u.a. auch Google, Exchange, Office 365, Yahoo, Fastmail, Kerio, Synology, Nextcloud und ownCloud. Auf dem Mac gibt es ähnlich wie bei Fantastical eine Menüzeilen-Version, die sich von dort ausklappt sowie eine umfangreichere Variante in einem eigenen Fenster. Letztere hat umschaltbar eine Tages-, Wochen-, Monats-, Jahres- und Listenansicht. Weiterhin gibt es zwei ausblendbare Seitenleisten links und rechts: Links mit den Kalendern und ein Monatswidgets und rechts wahlweise mit Aufgaben (aus der Erinnerungen-App von Apple), einer Detailansicht des ausgewählten Termins oder beides. Die aktuelle Uhrzeit läuft als Linie durch den Kalendern, zwei weitere Linien/Kurven markieren in der Wochenansicht, die ich bevorzuge, Sonnenauf- und -untergang.

Zu jedem Termin kann eine Grafik (Icon), die aus einem großen Vorrat gewählt werden kann (auch eigene sind möglich), hinterlegt werden. Das macht IMHO insbesondere die Monatsansicht übersichtlich. Technisch wird das über einen Dateianhang realisiert, was der Kalenderstandard durchaus vorsieht. Weiterhin zeigt BusyCal das Wetter für die kommenden sieben Tage an. Außerdem werden Reisezeiten für Termine berücksichtigt (automatisch berechnet oder manuell festlegbar). Nett finde ich, dass in den Monatskalender-Widgets farbige Punkte unter den Tagen stehen können, die die Farbe des Kalenders repräsentieren, für den es am jeweiligen Tag mindestens einen Termin gibt.

Wie Fantastical unterstützt BusyCal auch Kalender-Sets, geht aber mit seinen smarten Filtern auch ein wenig darüber hinaus. Terminen können in diesem Zusammenhang auch Tags zugewiesen werden.
Einschränkungen
Es ist aber nicht alles perfekt. So gibt es noch keinen Support für Kurzbefehle unter macOS. Kurzbefehle sind aber auf iPhone und iPad vorhanden, ich würde mir aber noch ein Widget wünschen, dass kommende Termine listet, egal wie weit diese auseinander sind. Im gewissen Umfang sind Automatisierungen über URLs mit dem Schema busycalevent:// möglich. Wer iCloud als Kalender-Backend verwendet, kann natürlich auf den AppleScript-Support und die Kurzbefehle der nativen Kalender-App bauen, um Daten automatisiert letztendlich auch in BusyCal hineinzubekommen.
Im Vergleich zu Fantastical fehlen die Funktionen zur Terminfindung mit anderen Personen. Ich habe sie dort nicht oft genutzt, wenn, dann war es aber durchaus praktisch. Weiterhin fehlen Vorlagen, hier empfehlen sich Apps wie Calendar Paste als Ergänzung (oder man schafft sich entsprechende Kurzbefehle).
Last but not least gibt es keine BusyCal-App für die Apple Watch.
Fazit
Alles in allem ist BusyCal eine solide Kalender-App, die preislich und von den Features her zwischen dem Apple-Kalender und Fantastical liegt. Sie verfügt über zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten, schwächelt aber dafür ein wenig an der Automatisierungsfront. Da ich den aktuellen Fantastical-Preis für überteuert halte, nutze ich nun ausschließlich BusyCal, und zwar etwa seit Jahresbeginn. Ich hätte schon nahezu alle Fantastical-Features sehr häufig nutzen müssen, um den aufgerufenen Preis zu rechtfertigen, was aber nicht der Fall ist.
Im Zuge dieses Umstiegs habe ich mir – speziell auch für’s iPhone und das iPad – auch Alternativen wie “Calendar 366” und “Moleskine Timepage” angeschaut. Bei mir arbeiten ja alle diese Apps mit denselben iCloud-Kalenderdaten, so dass auch ein Mischbetrieb von Produkten durchaus möglich wäre. Allerdings überzeugten mich insbesondere die mobilen Apps nicht, da sie z.B. an so Dingen wie das Öffnen eines Obsidian-Links gescheitert sind.
Ich kann dir Firstseed calendar aid ios empfehlen. Ist von einem karibischen l japanischen b Entwickler und kostet in Pro Version (wenn man die will) 7-8 Eur und bietet einen sehr großen Funktionumfang