Wer Nykøbing, den größten Ort auf der dänischen Insel Falster, besucht, sollte die Klosterkirche (dänische Schreibweise: Klosterkirken) in sein Programm aufnehmen. Allen, die nicht aus Richtung Rostock kommen, und somit nicht mehr oder weniger automatisch nach rund 30 Kilometern in Nykøbing landen, sei gesagt, dass es diesen Ortsnamen im Königreich öfter gibt. Entscheidend sind hier die Zusätze “F”, “F.” oder eben “Falster”, welche die Insel meinen, auf der diese Stadt liegt.
Ein Besuch der Kirche läßt sich gut mit einem Streifzug durch die Innenstadt verbinden. Sie ist von etwa der Mitte der Fußgängerzone über eine kurze Stichstraße (Rådhusstræde) schnell zu erreichen. Zu den Öffnungszeiten (Stand zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Artikels: Mai bis September 10:00 – 17:30 und Oktober bis April 10:00 – 16:00) kann das Gebäude betreten werden. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Im Eingangsbereich befindet sich eine öffentliche Toilette. Weiterhin gibt es ein Glockenspiel mit 26 Glocken.
Der Name Klosterkirche weist übrigens in die Vergangenheit. Im 15. Jahrhundert ursprünglich mal mit Nebengebäuden als Franziskaner-Kloster mit vier Flügeln gebaut, finden wir heute “nur” noch eine Kirche mit Gemeinderäumen vor. Innen gibt es eine Orgel mit 45 Registern, ein Taufbecken aus Bronze, welches 1648 gegossen wurde, einen schönen Renaissance-Altar sowie eine Barockkanzel. Typisch für dänische Kirchen sind auch die Schiffsmodelle, welche im Gebäude hängen.

Highlight ist aber ziemlich unumstritten – gerade für Besucher aus meiner Gegend hier – die mecklenburgische Ahnentafel, ein Geschenk der Königin Sophie (1557–1631). Sie zeigt ihre Vorfahren in fünf Generationen mit 63 Bildern, ist recht großflächig (33 Quadratmeter) und dürfte somit durchaus wertvoll sein. Ihr findet sie beim Altar an der linken Wand.
