Seit Ende September begann sich abzuzeichnen, dass wir den zweiten Teil von Apples Produktvorstellungen für die Weihnachtssaison 2022 nicht als Keynote/Online-Event präsentiert bekommen, sondern einfach über Pressemitteilungen. Genau dies ist letzte Woche dann auch geschehen. Wenn wir uns die Neuerungen anschauen, wird auch deutlich, dass es insgesamt zu wenig ist für eine Keynote. Der Mac-Bereich fehlt komplett. Es ging um zwei neue iPad-Generationen und um ein neues Apple TV 4K.
Hier wie immer meine Gedanken zu den Produktvorstellungen:
iPad
- Das war die vielleicht seltsamste Ankündigung. Im Großen und Ganzen haben wir hier ein älteres iPad Air: Touch-ID-Button an der Seite statt Home-Button, USB-C-Anschluss und das neuere kantige Design.
- Es gibt neue Farben, siehe Titelbild (Apple Pressefoto)!
- Auf die Unterstützung des Apple Pencil 2 wurde allerdings verzichtet. Dies führt zu absurden Situation, dass man nun einen USB-C-auf-Lightning-Adapter benötigt, um den Pencil 1 am Gerät zu laden. Der Adapter wird beim iPad nicht mitgeliefert, aber beim Pencil. Er ist separat bestellbar, aber derzeit schlecht lieferbar (auch mit Pencil).
- Gut gelöst: Die Front-Kamera sitzt jetzt auf einer der Längsseiten, so wie sie vermutlich auch am meisten eingesetzt wird.
- Ebenfalls gut gelöst: Das als Zubehör erhältliche „Magic Keyboard Folio“ hat eine zusätzliche Tastenreihe mit Funktionen wie Helligkeitsregler und Media-Keys. Sahnehäubchen: Eine Escape-Taste!
- Es entfällt der Klinkenanschluss. Den dürfte es somit, wenn ich das richtig überschaue, in keinem neuen Gerät (außer Macs) mehr geben.
- Der Schock kommt dann an der Kasse: 579 Euro werden für das kleinste Modell mit 64 GB Speicher fällig. Klar ist da viel Euro-Verfall dabei, aber ist das noch ein attraktiver Einsteigerpreis, der es so lange gewesen ist?
iPad Pro

- Dieses Modell hat über 1,5 Jahre auf eine Aktualisierung gewartet. So viele Neuerungen gibt es allerdings nicht.
- Wichtigste Neuerung ist der M2-Chip. Damit ist und bleibt das Pro-Modell ein Performance-Powerhouse, was keine echte Konkurrenz im Tablet-Bereich hat.
- Ansonsten hat sich recht wenig getan, der Pencil hat ein neues Schwebe-Feature und WiFi 6E ist jetzt an Bord. Die Kameras profitieren von den Verbesserungen des M2.
- Apropos Kamera: Die Frontkamera ist nicht wie beim klassischen iPad an die Längsseite gewandert. Verstehe ich nicht!
- Die Tastaturen für das iPad Pro haben nicht die zusätzlichen Funktionstasten wie das Magic Keyboard Folio des regulären iPads.
- Teuer wird’s auch hier: Es geht los bei 1049 Euro (128 GB, 11 Zoll, WiFi) und endet bei sagenhaften 3024 Euro (2 TB, 12.9 Zoll, Cellular). Stift und Tastatur kämen jeweils noch dazu. Für viele Interessenten dürfte daher das Vorjahresmodell die bessere Option sein.
Apple TV 4K

- Hier gibt es eine Preissenkung, gehörte das Apple TV doch mit zu den teuersten Lösungen am Markt: 169 Euro für 64 GB und 189 Euro für 128 GB plus Ethernet-Anschluss werden jetzt an der Kasse fällig.
- Der Trend weg von Lightning setzt sich fort: Die Fernbedienung „Siri Remote“ wird jetzt per USB-C geladen. Ein Ladekabel für selbige fehlt aber in der Packung. Damit ist für mich aber klar: Wir haben dieses Jahr die letzten iPhones mit Lightning-Port gesehen.
- Als Prozessor ist jetzt der A15 Bionic verbaut. Eine Generation höher als beim regulären iPad.
- Von dem 4K im Namen bitte nicht irritieren lassen: Das Gerät läuft wie sein Vorgänger auch an einem HD-Fernseher.
Bildnachweis Titel- und Artikelfotos: Apple Pressematerial