Die zweite längere Testtour mit meinem neuen Fahrrad (mehr dazu im Artikel von letzter Woche) führte mich letzten Sonntag in Mecklenburg-Vorpommerns siebtgrößte Stadt Güstrow, die etwas über 40 Kilometer südlich meines Wohnorts Rostock liegt. Da ich nur den Nachmittag zur Verfügung hatte, kam lediglich die Radfahrt einer Strecke in Frage. Ich habe mich daher entschieden, die Hinreise per Bahn zu machen, dann ein wenig die Stadt zu erkunden und per Rad zurückzufahren. Auf der Anreise wich die Freude über einen recht großzügigen Fahrrad-Waggon dem Ärger über eine 30 Minuten spätere Abfahrt durch einen Defekt an der Lok.
Stadtbesichtigung
In Güstrow selbst hatte ich das “Pech”, dass eine der Hauptsehenswürdigkeiten, das Güstrower Schloss, derzeit gründlich saniert wird, so dass leider nichts von der Fassade zu sehen ist. Hier fehlte es leider ein wenig an Vorbereitung meinerseits, da ich die Tour doch recht spontan gemacht habe. Die Sanierungsarbeiten dauern laut meinen Informationen noch mindestens bis Mitte 2024. Es gibt aber auch eine schöne Altstadt mit ein paar Kirchen (darunter der Dom), einem hübschem Rathaus, einer markanten Post und vielen schön sanierten Häusern.
Güstrow hat rund 30.000 Einwohner. Das Renaissance-Schloss stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Dom ist deutlich älter (13. Jahrhundert), die Domschule gehört laut Wikipedia zu den ältesten Schulen im deutschen Sprachraum. Mit der Bahn ist man von Rostock – je nach Zugart – in 20 bis 30 Minuten in der historischen Residenzstadt.
Rücktour
Für die Rücktour über Mistorf, Schwaan, Benitz und Niendorf habe ich etwa zwei Stunden und 40 Minuten benötigt. Es waren nur sehr kurze Pausen in Form von Fotostopps dabei. Mit einem klassischen Fahrrad hätte dies deutlich länger gedauert, da doch einige Steigungen auf der Strecke lagen. Es ist eben doch nicht alles plattes Land hier. Auffällig waren die vielen Windräder, insbesondere zwischen Güstrow und Schwaan, es müssen Hunderte gewesen sein, die zum Teil riesig groß sind. Da sollte eigentlich eine Menge Strom entstehen! Die Strecke an sich war sehr abwechslungsreich: Fluss, Radwege, landwirtschaftliche Wege, Hügel, Wald, Dörfer und Siedlungen – alles war dabei. Auch das Wetter hat – wie auf den Fotos zu sehen – mitgespielt, auch wenn es ein wenig windig war.