Seit letztem Jahr fährt zwischen Rostocks Stadthafen und dem Stadtteil Gehlsdorf, der auf der gegenüberliegenden Warnow-Seite liegt, eine Elektrofähre. Sie hat eine ältere klassisch betriebene Fähre ersetzt. Die Haltestelle im Stadthafen liegt auf Höhe des Kabutzenhofs und heißt „Am Kabutzenhof“. Die Fähre nimmt nur Fußgänger und Fahrräder mit. Autofahrer müssen entweder die Brücken flußaufwärts nutzen oder flußabwärts durch den Warnowtunnel (mautpflichtig) fahren bzw. die Fähre zwischen Warnemünde und Hohe Düne nutzen.

Normalerweise nutze ich die Verbindung Stadthafen – Gehlsdorf mangels Bedarf nicht. Ich habe jedoch letzte Woche mal die Gelegenheit genutzt, die Elektrofähre mit dem 9-Euro-Ticket auszuprobieren. Der Zugang ist auf beiden Seiten barrierefrei zu Fuß und mit dem Fahrrad möglich. Auf der Fähre selbst erfolgt kein Ticketverkauf, die Fahrkarte muss also per Automat an Land oder in der App unseres Verkehrsverbunds erworben werden. Die Überfahrt selbst dauert acht Minuten, die beiden Anleger liegen sich fast gegenüber. Sie sind extra für die Elektrofähre neu gebaut worden. Auf der Fähre gibt es einen überdachten Außenbereich mit Fahrradständern und Stehplätzen für Fußgänger sowie einen Innenbereich mit Sitzplätzen. Insgesamt können bis zu 80 Passagiere sowie 15 Fahrräder mitfahren.

Das in Stralsund gebaute Schiff ist Baujahr 2021 und hat eine Länge von 21 Metern, eine Breite von 6,70 m und einen Tiefgang von 1,05 Meter. Dank des Elektromotors (90 KW) ist die Überfahrt nahezu geräuschlos. Die Stromversorgung ist mit Hilfe von Solarpanels auf dem Dach sowie über Landstrom möglich. Getauft wurde die Fähre im letzten Jahr auf den Namen „Warnowstromer“. Abfahrtpläne gibt es online hier (Kabutzenhof) bzw. hier (Gehlsdorf). Werktags fährt das Boot – soweit ich das gesehen habe – im 30-Minuten-Takt.