Einer der magischsten Orte auf der dänischen Insel Lolland sind für mich die sogenannten Dodekalitten in der Nähe von Kragenæs. Dies ist an der Nordküste der Insel. Der Name kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie zwölf (= dodeka) Steine. Diese zwölf Steine sind Granitsäulen, die vom Bildhauer Thomas Kadziola so bearbeitet werden, dass im oberen Teil Köpfe entstehen. Die Säulen stehen in einem großen Kreis, der einen Durchmesser von rund 40 Metern hat. Sie wiegen zwischen 25 und 55 Tonnen und sind je nach Figur sieben bis neun Meter hoch. Der Kopfbereich ist etwa zwei Meter hoch.

So ein riesiges Kunstwerk entsteht natürlich nicht über Nacht. Im Gegenteil: Die Arbeiten begannen im Jahr 2010 und werden erst 2025 mit der letzten Säule abgeschlossen sein. Das Projekt wird von der Kommune Lolland und einer Reihe privater Sponsoren unterstützt. Es hat sich mittlerweile zu einem Wahrzeichen der Insel entwickelt und wird von jährlich über 100.000 Interessenten besucht.
Der Ort ist gut gewählt: Ringsherum gibt es viel Freifläche und man hat einen wunderschönen Blick auf die Meerenge zwischen Lolland und der Apfelinsel Fejø. Auch der Hafen von Kragenæs ist im Hintergrund zu sehen. Eine Besonderheit gibt es noch: Das Kunstwerk wird mit Musik des Komponisten Wayne Siegel beschallt. Dies trägt definitiv zur Magie des Ortes bei.

Erreichen könnt ihr die Dodekalitten über einen etwa einen Kilometer langen Wanderweg. Dieser führt von Kragenæs anfangs durch einen Küstenwald zu dem Kunstwerk. Im Hafen des Ortes gibt es reichlich Parkplätze. Falls ihr nicht mit dem Auto unterwegs seid, fahren von Maribo oder Nakskov regelmäßig Busse nach Kragenæs. Eintrittsgelder fallen keine an. Weitere Infos findet ihr auf der Webseite des Projekts. Direkt vor Ort liegen auch Prospekte in mehreren Sprachen in einem entsprechenden Behälter aus.