Ulysses ist – seit vielen Jahren muss man inzwischen sagen – die App meiner Wahl zum Erstellen von E-Books. Das liegt vor allem am Epub-Export, den beherrschen erstaunlich wenige der gefühlt unzähligen Schreib-Apps im Apple-Ökosystem. Aber auch die aufgeräumte UI, der iCloud-Sync sowie vollwertige Apps für Mac, iPad und iPhone gehören zu den Pluspunkten, auch wenn es diesbezüglich deutlich mehr Auswahl gibt. Spezielle Funktionen für Autoren wie Schreibziele, Schlagwörter oder Notizen runden die Featureliste ab.
Was mir eigentlich schon immer fehlte sind Tabellen. Insbesondere in Sachbüchern sind diese nun mal ein äußerst praktisches Inhaltselement. Daher habe ich mich schon recht früh an den Hersteller gewendet und wurde aber immer wieder vertröstet. Über Jahre hinweg. Zuletzt wurde mir zwar versichert, dass an dem Feature gearbeitet wird, aber ich war inzwischen so skeptisch, dass die Suche nach einer Alternative ein Projekt in meiner Aufgabenverwaltung ist. Nun nicht mehr: Kürzlich wurde eine Beta mit Tabellen-Support angekündigt und Anfang dieser Woche ist die fertige Version 27 erschienen. „Hell freezes over“, dachte ich mir!
Der Tabellen-Support ist – soweit ich dies bisher gesehen habe – auf allen drei Geräten solide umgesetzt. Der Nutzer hantiert nicht mit irgendwelchem Tabellen-Markdown, sondern nutzt einen grafischen Editor. Das Einfügen und Löschen von Zeilen und Spalten ist problemlos möglich. Zellen kann der Nutzer links, rechts und zentriert ausrichten. Für den Zellinhalt selbst steht Markup wie Fettdruck oder Links zur Verfügung. Auf dem iPad gibt es eine gute Tastatur-Unterstützung.
Was lange währt, wird endlich gut, könnte man sagen. Für meinen Geschmack war es dann aber doch mehr als eine halbe Ewigkeit. Zeit mal wieder ein E-Book – natürlich mit Tabellen – zu schreiben!