Apple

Gedanken zur WWDC-Keynote 2022

Apple Park

Der dritte Streich: Dies ist schon die 3. WWDC, die Apple uns im Online-Format präsentiert. OK, einige Entwickler konnten mit reichlich Losglück diesmal den Apple Park zum Keynote schauen (und ein paar andere Dingen) besuchen, aber das ist natürlich noch weit von einer WWDC 2019 oder früher entfernt. D.h., wir haben auch wieder eine vorproduzierte Keynote mit fast zwei Stunden Länge gesehen. Diese hätte mit gleichem Inhalt als Live-Veranstaltung die Zwei-Stunden-Marke sicherlich gerissen. Spannend, ob und wann wir dahin zurückkehren werden.

Wie immer möchte ich meine Gedanken in loser Reihenfolge zu den einzelnen Punkten der Präsentation hier zusammenfassen. Dies setzt somit voraus, dass die Inhalte der Keynote mehr oder weniger bekannt sind.

iOS 16

  • Lockscreen-Widgets sind für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass das nächste iPhone einen Allways-On-Bildschirm erhalten wird. Vielen geht die vorgestellte Lösung vermutlich nicht weit genug. Aber es ist immerhin ein Anfang und wir dürfen auf jährliche Verbesserungen hoffen.
  • Der „Focus Mode“ war für mich eines der Highlights von iOS 15. Jede Verbesserung ist hier gern gesehen!
  • Endlich wurde anscheinend mal kräftig an der Mail-App gearbeitet. Das ist gerade bei iOS wichtig, da es hier kein Plugin-Konzept wie auf dem Mac gibt.
  • Auf geteilte Foto-Bibliotheken haben einige Familien gewartet, soweit ich das überschaue.
  • Das für mich spannende Thema „Kurzbefehle“ hat keine Screentime erhalten. Hier dürfte sich vermutlich also recht wenig tun.
  • Interaktive Widgets, das wäre ein großer Wunsch von mir auch für iPadOS oder macOS gewesen, wurden nicht angekündigt.
  • Das CarPlay-Update wirkt super futuristisch auf mich und extrem cool. OK, es kommt nicht in Autos vor Ende 2023, aber hebt diese dann schon irgendwie auf ein neues Level. Ein erstes Nebenprodukt von Apples Bemühungen ein Auto zu bauen?
  • Schön, dass Apple an Verbesserungen der Home-App arbeitet. Allerdings dürfte sie in meinem Fall Home Assistant nicht so schnell ersetzen.
  • Die Hardware-Voraussetzungen wurden angehoben. Selbst das iPhone 7 ist nun raus.
Das neue CarPlay (Foto)
Das neue CarPlay (Foto: Apple Pressematerial)

watchOS 9

  • Es bleibt dabei: Watchfaces kommen einzig und allein von Apple (auch wenn die Anpassungsmöglichkeiten mit jedem Release etwas zunehmen).
  • Viele Verbesserungen bei den Fitness- und Gesundheitsfunktionen.
  • Praktisch, dass es jetzt eine Erinnerung für Medikamenteinnahmen gibt. Macht bei mir möglicherweise eine App überflüssig.
  • Die Tastatur ist jetzt auch in Deutsch verfügbar.

M2-Prozessoren und -Macs

  • Mit neuer Hardware werden wir nicht auf jeder WWDC beglückt. Diesmal gibt es einen neuen Prozessor, den M2, Nachfolger des M1 und zwei Laptops, die ihn beinhalten.
  • 24 GB ist eine recht seltsame maximale Speichergröße. Differenzierungsmerkmal zu den besseren M1-Chips?
  • Beim MacBook Air gibt es ähnlich wie beim iMac letztes Jahr auch ein komplett neues Gehäuse. Schön, dass der MacSafe zurück ist und neue Farben kommen nach meiner Einschätzung sicher gut an. Für wen das MacBook Pro sein soll, bleibt ein wenig unklar. Interessanterweise kam kein neuer Mac mini.
  • Es kann weiterhin nur ein externer Monitor an die MacBooks angeschlossen werden.
  • Da der M2 nun vor dem neuen Mac Pro erschienen ist, stellt sich um so mehr die Frage, welchen Prozessor dieser wohl erhalten wird.
MacBook Air (Foto)
Foto: Apple Pressematerial

macOS 13

  • Eine Uhr- und eine Wetter-App! Letzte freut mich insbesondere, da es hier auf dem Mac wenig brauchbare Alternativen gibt. Carrot Weather hat hier z.B. den Anschluss an die iOS-App völlig verloren.
  • Die App „Systemeinstellungen“ wurde komplett überarbeitet und ähnelt nun ihrem iOS-/iPadOS-Gegenstück.
  • Die Verbesserungen in Spotlight klingen erstmal vielversprechend.
  • „Freeform“ ist eines der Beispiele, dass Apple das Thema Teamwork intensiver angeht. Setzt natürlich voraus, dass alle Team Apple-Hardware nutzen und idealerweise auch einigermaßen aktuelle.
  • Mit „Continuity Camera“ greift Apple mal wieder etablierte Lösungen wie EpocCam und Camo an. Bin aber gespannt auf dieses Feature!
  • Eine große Enttäuschung, Widgets: Warum kann ich die nicht überall auf den Desktop legen? Was ein iPad kann, sollte ein Mac erst beherrschen!
  • Die Systemvoraussetzungen werden auf Mac-Modelle ab 2017/18/19 hochgeschraubt.

iPadOS 16

  • Gleich zum Elefanten im Raum: Stage Manager (übrigens auch auf dem Mac verfügbar, auf dem iPad nur für M1-Modelle). Auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung, das iPad wird mehr zum Laptop. Allerdings scheint mir das Feature mit dem Bildschirmplatz recht verschwenderisch umzugehen. Die Praxis wird zeigen, wie gut die Funktion wirklich ist.
  • Unterstützung für externe Displays: großartig!
  • Auch anpassbare Toolbars sind ein wichtiges Pro-Feature.
  • Eine Wetter-App! WWDC 2023 dann: einen Taschenrechner!
  • Das iPad erhält die Lockscreen-Verbesserungen (erstmal?) nicht.
Stage Manager (Foto)
Stage Manager (Foto: Apple Pressematerial)

Verschiedenes

  • Mir ist aufgefallen, dass es es kein Eröffnungsvideo gab. Bisher hatten diese immer häufig auf humorvolle Weise Entwickler-Dinge zum Inhalt. Unvergessen bleibt für mich das Appocalypse-Video aus dem Jahre 2017. Aber was war dieses Jahr los? Konzept ausgelutscht oder keine Ideen mehr?
  • Das tvOS-System wurde überhaupt nicht erwähnt. Offensichtlich dürfen wir hier keine großen Verbesserungen erwarten.
  • Auffällig viele Features kommen für alle vorgestellten Plattformen, wurden aber hauptsächlich in einem der Abschnitte vorgestellt.
  • Mehrmals wird auf das Thema Spiele eingegangen. Möchte Apple hier eine bedeutendere Plattform werden? Die eigene Hardware würde hier einige Möglichkeiten eröffnen…
  • Eine Reihe von Features wurde von vornherein als nicht zum Start verfügbar angekündigt. Vermutlich dürfte es wieder bis zur nächsten WWDC dauern, bis alle Ankündigungen umgesetzt sind.
  • Entgegen einiger Gerüchte gab es kein neues Betriebssystem ala realityOS oder damit zusammenhängende Hardware. Auch keine Neuigkeiten Richtung Headsets.

Bildnachweis Titelfoto: iStock.com/Dronandy

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Über den Autor

Markus Jasinski

Markus Jasinski ist ein Rostocker Unternehmer, Naturwissenschaftler, IT-Spezialist, Autor, Coach, Dänemark-Fan, überzeugter Radfahrer und nicht zuletzt „Computer Geek“ und Smart-Home-Enthusiast. Sein erstes iPhone kaufte der promovierte Naturwissenschaftler im Jahre 2008, kurze Zeit später wurde er dann auch zum Mac-Nutzer. Nach und nach gesellten sich iPad, Apple TV und Apple Watch hinzu.

Um diese vielfältigen Interessen und Aktivitäten "unter einen Hut" zu bekommen befasst sich der gebürtige Westfale seit über zehn Jahren mit den Themen Selbstorganisation und Aufgabenmanagement, die ebenfalls ein Schwerpunkt dieses Blogs sind.

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