Angeregt durch einen Podcast, habe ich dieses Jahr das Thema Zeiterfassung für mich entdeckt. Es stand schon länger auf meiner Agenda, aber nun war ich schließlich gut motiviert, es endlich mal umzusetzen. Zwar habe ich beruflich schon immer für Kundenprojekte Bearbeitungszeiten erfasst (z.B. damit), aber ich möchte dieses Thema deutlich ausweiten. Mit einbeziehen möchte ich auch Dinge wie Blog-Artikel, Blog-Administration, Recherchen (beruflich und fürs Blog), Server-Administration, Projekt- und Aufgabenmanagement usw.
Das Projekt soll mir einen besseren Überblick geben, wieviel Zeit ich wofür aufwende. Ich bin fest davon überzeugt, dass man sich eine falsche Vorstellung davon macht, wo die Zeit tatsächlich geblieben ist. Wie groß ist der Anteil produktiver Arbeit, wieviel ist Verwaltung und Organisation und wieviel Zeit bleibt ungenutzt? Zeiterfassung kann hier einen Überblick geben, vorausgesetzt man erfasst die Daten einigermaßen genau und natürlich auch ehrlich.
Software-Lösungen
Einige denken beim Thema Zeiterfassung vielleicht an Apples recht neues Feature “Bildschirmzeit”. Eine Auswertung ist über die App “Einstellungen” möglich. Der Vorteil ist zwar, dass hier vollautomatisch erfasst wird, allerdings sehen wir nur, welche Apps wir benutzt haben und nicht wirklich, was gearbeitet wurde. Dies reicht mir nicht aus.

Timing
Hier geht die Mac-App “Timing” wesentlich weiter. Sie erfasst nicht nur die benutzten Apps, sondern auch was ihr mit diesen gemacht habt. Für Zeitblöcke, in denen ihr nicht am Mac gearbeitet habt, gibt es eine praktische Nachtragefunktion. Eine Web-App ermöglicht, Zeiten auch auf anderen Geräten zu erfassen und ermöglicht auch Team-Funktionen. Weitere Features sind die Kalender-Integration, eine Web-API, eine Integration in Zapier sowie umfangreiche Berichte. So viele Möglichkeiten kommen dann aber auch mit einem entsprechenden Preisschild: Timing ist Abo-Software mit featureabhängigen Tarifen ab 9 Euro pro Monat. Alternativ ist die App Teil des Abo-Services “Setapp”.
Tyme
Tyme ist eine Zeiterfassungssoftware aus Deutschland mit Apps für Mac, iPhone, iPad und die Apple Watch. Auch hier gibt es eine Kalender-Integration und Team-Funktionen. Ein Tyme-Abo kostet 3,99 Euro pro Monat und Team-Mitglied, wobei die App ursprünglich mal klassische Bezahlsoftware war.
Toggl/Timery
Ich habe mich jedoch für eine andere – zweigleisige – Lösung entschieden, die mir die Nutzung nativer Apps auf iPhone, iPad und Mac ermöglicht. Komponente 1 ist ein Webservice namens Toggl. Dieser ist auf Zeiterfassung und Projektmanagement spezialisiert und seine kostenlose Feature-Stufe ist für meine Zwecke völlig ausreichend. Verzichten tue ich hier u.a. auf einige der Team und Berichtsfunktionen. Toggl kommt auch mit mobilen und Desktop-Apps, aber hier kommt dann bei mir Komponente 2 ins Spiel: Timery. Timery nutzt die Programmierschnittstelle (API) von Toggl, um euch Apps anzubieten, die sich meiner Meinung nach besser ins jeweilige Apple-Gerät integrieren. Dazu gehören Dinge “Saved Timers” (so etwas wie Favoriten), umfassender Kurzbefehl-Support und wirklich gut gemachte Widgets.

Um alle Timery-Funktionen zu nutzen, wird ein moderater Jahrespreis von 9,99 € fällig. Das ist mir der Nutzen, den ich aus der Zeiterfassung ziehe in jedem Fall wert.
Fortsetzung folgt
In einem Folgeartikel werden wir uns das Duo Toggl/Timery etwas näher anschauen. Einige Plus-Artikel werden sich mit meinen Automatisierungen rund um das Thema Zeiterfassung befassen.
Ich nutze “Taptile Zeiterfassung” auf iOS. Kein Abomodell, relativ lange Programmversionen und funktioniert einfach. Leichtes Auswerten und “Arbeitszettel” sind schnell gemacht.