Der Herbst ist Keynote-Zeit bei Apple. Die für Cupertino bezüglich der Verkaufszahlen sehr wichtigen Feiertage rücken immer näher. Gestern haben die Kalifornier ihr Lineup bezüglich Apple Music und den MacBooks auf den neuesten Stand gebracht. Wie bei solchen Veranstaltungen üblich, bekommt ihr von mir in Listenform meine Gedanken zum (wieder einmal reinen Online-) Event.
Apple Music
- Dass aus diesem Thema ein Hauptpunkt der Keynote wird, hatte, soweit ich das gesehen habe, kaum jemand vorhergesagt.
- Apple Music Voice ist eine kuriose Idee, um den monatlichen Preis zu drücken. Aber ich denke mal, dass kaum ein Abonnent downgraden wird. Und wenn Apple hier neue Kundschaft mitnehmen kann, warum nicht. Allerdings haben die Kalifornier mit Siri nicht den besten Sprachassistenten im Portfolio. Das könnte zu dem einen oder anderen Frust bei der Auswahl des nächsten Titels führen. Wer Apple Music nur auf seinem HomePod nutzt, braucht natürlich nicht mehr.
- Neue AirPods waren überfällig, da der Funktionsabstand zu den Pro-Modellen doch recht groß war. Allerdings sind die AirPods Pro im Angebot (gibt’s ja sehr oft für knapp unter 200 Euro) ein immer noch vergleichsweise gutes Angebot. Allein schon wegen der Geräusch-Unterdrückung.
- Apple setzt den Trend farbenfroher zu werden (siehe z.B. die neuen iMacs) bei den HomePods fort.

M1-Pro- und Max-Prozessoren
- Interessant, dass Apple bei den Prozessoren ähnliche Namenszusätze wie bei den Geräten verwendet.
- Ich arbeite jetzt schon ein Weilchen mit M1-Prozessoren und diese Systeme fühlen sich bereits sehr schnell an. Wie mag das dann erst beim Pro oder Max sein?
- Wichtige Kritikpunkte wie der maximale Speicherausbau sowie die Zahl der anschließbaren externen Monitore wurden angegangen.
- Mit den guten Leistungsdaten dieser Prozessoren dürfte Apple den Laptop-Markt weiter aufwirbeln und auch viele Desktop-PCs alt aussehen lassen.

Neue MacBooks
- Ähnlich wie beim iPhone Pro unterscheiden sich die beiden Modelle hauptsächlich durch die Größe. Daher müssen Käufer der 14-Zoll-Variante keine Abstriche in den Funktionen machen, was eine gute Sache ist.
- Der MacBook-Teil des Übergangs zur M1-Architektur hat sich mit dem gestrigen Abend bereits erledigt.
- Hier wurde weit mehr als nur das Mainboard getauscht. Upgrades überall: Bildschirm, Kamera, Lautsprecher, Tastatur und Anschlüsse haben teils deutliche Verbesserungen erhalten.
- Die “Notch” führt erwartungsgemäß zu zahlreichen Diskussionen. So wie ich es verstanden habe, ist sie im Vollbildbetrieb nicht zu sehen (weil in dem Fall der ganze Bereich schwarz bleibt) und ansonsten Teil der Menüzeile. Keine große Sache also, sondern eher etwas Platzgewinn und evtl. in der nächsten Generation mit Face-ID ausgestattet.
- Bei der Tastatur macht Apple eine komplette Rolle rückwärts, die TouchBar ist Geschichte. Ich fand die Idee einer flexiblen Belegung eigentlich nicht schlecht, habe allerdings nie so eine Tastatur besessen.
- Auch bei den Anschlüssen dreht Apple die Zeit zurück: HDMI, Kartenslot und ja, sogar MagSafe (mit Ladeanzeige!). Die seitlichen Kanten sind wieder gut mit Ports gefüllt.
- Nach einem Tiefpunkt mit Butterfly-Tastatur und wenig Anschlüssen kehren die Pro-Modelle IMHO zurück zu alten Stärken.

Vermischtes
- Diese Keynote war ähnlich kurz wie das Mac-Event letzten November: Ich habe nur knappe 50 Minuten gemessen.
- Wie meistens gab es wieder ein nettes Intro-Video, was die Themen der Keynote verknüpft hat.
- Der von einigen gerüchtete “Mac mini Pro” wurde nicht vorgestellt.
- Ebenfalls gibt es erstmal keinen preiswerteren Monitor von Apple als das “Pro Display XDR”.
- Das neue macOS Monterey erscheint nächsten Montag. Ebenfalls nächste Woche wird wir iOS 15.1 erscheinen. Randnotiz: Safari bekommt sein altes Tab-Design zurück.
- Apple verkauft jetzt ein Poliertuch für 25 Euro.
- Ich bin gespannt, ob es noch eine weitere Keynote mit iPads (Air und Pro) geben wird. Letztes Jahr hatten wir ja 3 jeweils im Monatsabstand.
Bildnachweis Titel- und Artikelfotos: Apple Pressematerial