Vor etwa drei Monaten habe ich mein Projekt Home-Server 2.0 gestartet. Dort habe ich beschrieben, wie ich meinen alten Mac mini zu einem Linux-Server umfunktioniert habe. Dieser nimmt nun verschiedene Aufgaben im Bereich Smart-Home (und auch anderer Dinge) wahr.
Im verlinkten Artikel hatte ich auch erwähnt, dass der Server letztendlich meinen SmartThings-Hub ersetzen soll. Da ich ein sehr komplexes und umfangreiches System betreibe, ist die Umstellung allerdings recht aufwändig und wird sicherlich noch – auch aufgrund meines chronischen Zeitmangels – einige Zeit dauern. Um meine Smart-Home-Kategorie hier aber nicht brach liegen zu lassen, gebe ich heute mal einen kurzen Zwischenstand.
Wie schon im Artikel zum Server angedeutet habe ich mich für Home Assistant (Link zur Projektseite) als neues System entschieden. Dieses Open-Source-System bietet extrem viele (über 1000) sogenannte Integrationen, d.h., es vereint so ziemlich alle (meine) Smart-Home-Geräte unter einem Dach. Und da gehören auch so Dinge wie mein Apple TV, meine Fritzbox oder sogar mein Drucker dazu. Das System läuft dabei soweit es irgend geht lokal und nicht in der Cloud. Ein Zugriff von außen ist nur über den eigenen Router oder den Cloud-Anbindungsdienst der Firma des Projekts (gegen eine kleine monatliche Gebühr) möglich. Bedient wird Home Assistant entweder direkt im Browser oder über die Apps für Mac, iOS und Android. Auffällig ist, dass es sehr oft Updates (mehrmals im Monat) für das Basissystem gibt.
Benutzeroberfläche
Die Dashboards (s. Titelgrafik) können wir sehr flexibel gestalten. Sie arbeiten Karten-basiert, wobei es sehr viele Kartentypen wie Anzeigen, Panels, Diagramme, Schalter usw. gibt. Ein offizieller sowie ein Community-Store ermöglichen weitere Erweiterungen u.a. mit neuen Funktionen, neuen Kartentypen sowie natürlich auch Themes (ich verwende momentan noch das Standarddesign). Die Zahl der Dashboards ist natürlich flexibel.
Und auch sehr viele Einstellungen sind grafisch über die Benutzeroberfläche möglich, von Automatisierungen über Vorlagen bis hin zu sogenannten Szenen. Power-User können sich aber auch in den textbasierten Konfigurationsdateien im YAML-Format des Systems austoben. Eine Online-Demo auf der Projektseite vermittelt einen ersten Eindruck, wie flexibel und vielseitig das User-Interface ist.
Aktueller Stand
Zunächst mal stand die Installation an, die schon ein klein wenig aufwändiger ist als bei vielen anderen Home-Server-Komponenten. Ich habe mich für die Variante mit sogenannten Docker-Containern entschieden. Dann habe ich Zigbee- und Z-Wave-Sticks für meinen Server gekauft, damit dieser auch mit allen meinen Geräten kommunizieren kann. Viele Dinge wie die Fritzbox oder das Hue-System findet Home Assistant allein, andere Integrationen müssen manuell eingerichtet werden. Derzeit laufen alle Z-Wave-Geräte via SmartThings, über eine SmartThings-Integration. Um den loszuwerden muss ich jedes Z-Wave-Gerät einem Unpair- und dann einem neuen Pair-Vorgang mit Home Assistant unterziehen, wozu ich noch nicht gekommen bin.
Auch meine vielen Automatisierungen laufen noch über SmartThings. Eine der nächsten Schritte ist es, diese in Home Assistant neu zu erstellen.
Viele Aspekte und Konzepte des Systems waren für mich völlig neu. Glücklicherweise findet man im Netz viele nützliche Tipps und Infos. Es gibt auch haufenweise YouTube-Tutorials zu Home Assistant.
Erstes Fazit
Ihr seht, ich habe noch viel zu tun und höchstens die Hälfte des Weges bisher beschritten. Aber es deutet sich schon an, dass ich ein System bekommen werde, welches flexibler, mächtiger, integrativer und offener ist als alles, was ich bisher hatte. Ich werde weiter berichten.