Nun ist er schon Geschichte, mein Fahrradurlaub 2021. Dies war schon mein zweiter Dänemark-Urlaub, der im Zeichen der Pandemie stand (meinen Reisebericht zu 2020 findet ihr hier). Handeln wir diesen Aspekt daher am besten gleich ab: Die Reise war diesmal sehr spät, weil ich erst meinen vollständigen Impfschutz erlangen wollte. Und ich kann jedem nur dringend raten, nicht ohne Impfschutz nach Dänemark zu reisen. Dies hat damit zu tun, dass im Königreich so gut wie nirgendwo mehr Maske getragen wird, auch nicht in voll besetzten Bussen. Die Gefahr für Ungeimpfte, von denen es in Dänemark weniger als bei uns gibt, schätze ich daher als nicht unbedingt gering ein.
Am 10. September, also schon Ende der Woche, enden alle noch bestehenden Schutzmaßnahmen. Spannenderweise ist die Inzidenz zwar nicht niedrig (100 bis 120), aber dennoch bereits über einige Wochen stabil trotz immer weiterer Lockerungen. Wer jedenfalls mal das Leben vor der Pandemie kurz zurückhaben möchte, kann dies in Dänemark weitgehend erleben. Auch diesmal habe ich wieder eine kleineres Bed & Breakfast gewählt. So habe ich in der Unterkunft nur wenig Leute um mich.
Reiseziel
Ein weiterer Vorteil eines B&B ist für mich aber auch die persönlichere Atmosphäre. Ich kann – in diesem Fall mit der Gastgeberin – jeden Morgen und Abend ein wenig Dänisch sprechen. Meine Reise führte mich diesmal wieder auf die Inseln Lolland und Falster, quasi die dänischen Südseeinseln. Diese sind von Rostock hervorragend mit dem Fahrrad zu erreichen, so dass abgesehen von der Fähre prinzipiell kein anderes Verkehrsmittel benötigt wird. Und es gibt dort immer noch die ein oder andere Ecke, die ich nicht kenne.
Unterkunft
Gewohnt habe ich in einer Unterkunft namens „Falster værelse“ („værelse“ ist das dänische Wort für Zimmer) in Væggerløse (Falster). Diese liegt nur 3 km vom Badeort Marielyst, den ich somit häufig besuchen konnte. Marielyst hat eine gute Infrastruktur an Restaurants, Imbissen, Supermärkten und kleinen Butiken. Vom Fährhafen Gedser sind es etwa 18 km zu dieser Unterkunft, eine überschaubare Strecke durch den schönen Bøtø-Wald, zu dem ich einen separaten Artikel geplant habe.
300 m und 1 km vom B&B befinden sich Bushaltestellen. Mit meiner Rejsekort bewaffnet habe ich darüber Zugang zum restlichen Dänemark, je nachdem wie weit man halt mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte. Mein weitester Ausflug führte mich nach Kopenhagen, eine Reise die mit besagter Karte für nur 14 Euro pro Richtung zu haben war.
Zum B&B selbst: Sehr empfehlenswertes frei stehendes Haus mit einem Einzel- und einem Doppelzimmer. Beide mit jeweils eigenem Bad und WC, was bei kleineren Unterkünften auf Falster nicht selbstverständlich ist. Das Zimmer hatte eine hervorragende Ausstattung: großer Kleiderschrank mit Spiegel, Tisch und mehrere Sitzmöglichkeiten, großes Flachbild-TV, Playstation mit kleiner Spielesammlung, WLAN, eine Auswahl an Büchern sowie ein elektrisch verstellbares Bett. Frühstück kann dazu gebucht werden und zwar individuell aus einer Art Menükarte. Auch gekühlte Getränke und kleine Snacks werden auf Wunsch an die Gäste verkauft. Fahrräder können in der Garage des Hauses sicher verstaut werden. Alles in allem eine ziemlich ideale Unterkunft für Radfahrer auf Falster.
Ausflüge
Ich war wie gesagt in Kopenhagen (via Bus und Bahn) und mehrmals in Marielyst (Fahrrad) sowie in Corselitze, Pomle Nakke, Nykøbing und Nakskov. Zu einigen dieser Ausflüge werden noch separate Artikel erscheinen. Ob eine Tour per Fahrrad oder den „Öffis“ anstand, habe ich vom Wetter abhängig gemacht, was sommerlich bis frühherbstlich war. Insgesamt war es sehr schön, nach fast einem Jahr wieder in Dänemark zu sein!