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Elgato Stream Deck

Elgato Stream Deck

Das “Stream Deck” ist eines der nützlichsten Gadgets, welches ich mir in den letzten Jahren für meinen Mac gekauft habe. Ich nutze es jetzt seit ein paar Monaten und würde es nicht wieder hergeben. Aber was ist überhaupt ein Stream Deck? Es ist im Prinzip eine von Elgato hergestellte Zusatztastatur. Es gibt sie aktuell in drei verschiedenen Größen:

  • 6 Tasten (Amazon-Preis rund 95 Euro)
  • 15 Tasten (meine Variante, Amazon-Preis rund 150 Euro)
  • 32 Tasten (Amazon-Preis rund 240 Euro)

Die Tasten sind richtig eindrückbar und frei belegbar. Hinter jeder Taste liegt ein kleiner Bildschirm für deren Beschriftung. Der Nutzer ist zum Glück nicht auf die – in meinem Fall – 15 Tasten beschränkt. Es gibt zum einen sogenannte Profile. Das sind vorgefertigte Belegungssets, zwischen denen wir entweder per Taste oder durch das Wechseln in eine definierte App umschalten können. Außerdem können Tasten mit Ordnern belegt werden, die dann wieder neue Belegungen hervorbringen.

Über ein mitgeliefertes Gestell kann die Tastatur in verschiedenen Winkeln aufgestellt werden. Prinzipiell kann sie auch flach auf den Tisch gelegt werden. Der Anschluss an den Mac erfolgt über ein USB-Kabel.

Eigentlich ist Stream Deck wie der Name schon andeutet für Video-Content-Creator gedacht. Es steuert Programme wie OBS, TipeeStream oder Twitch. Nichts davon nutze ich.

Tasten sind frei belegbar

Da jede Taste frei belegbar ist, eignet sich Stream Deck grundsätzlich für alle, die mehr aus ihrem Mac herausholen wollen und ihre Workflows mit weiteren Hardware-Tasten beschleunigen möchten. Als Beispiel zeige ich hier einfach nochmal meine Standardbelegung aus dem Titelfoto oben:

Elgato Stream Deck

Von links nach rechts und oben nach unten sind die Tasten wie folgt belegt:

  • Belegung umschalten
  • 25-Minuten-Timer starten (für die Pomodoro-Technik)
  • VPN ins Büro ein- oder ausschalten
  • Anzeige versteckter Dateien im Finder ein- oder ausschalten
  • neue Aufgabe in OmniFocus hinzufügen
  • Emoji/Sonderzeichen einfügen
  • App-Expose aufrufen
  • zur vorherigen App wechseln
  • Mikrofon aktiv oder stummschalten
  • “Nicht stören” ein- oder ausschalten
  • Menü zur Textmanipulation aufrufen
  • E-Mail-App aufrufen inklusive Anzeige der Zahl der ungelesenen Mails
  • Siri aktivieren
  • Diktierfunktion aktivieren
  • Vollbildfenster auf zweiten Monitor verschieben

Zum Einstellen der Belegung gibt es eine entsprechende Mac-App von Elgato:

Stream Deck konfigurieren (Screenshot)

Auf dem Screenshot seht ihr auch schon ein paar Beispiele mit was eine Taste alles belegt werden kann. Hier sind die wichtigsten Dinge, die längst noch nicht alle Möglichkeiten umfassen:

  • Start einer App
  • Auslösen einer Tastenkombination
  • Ausgabe von Text
  • Media-Keys wie Start/Stop, lauter, leiser usw.
  • Starten eines Keyboard-Maestro-Makros (extrem nützlich!)
  • Starten eines Timers
  • Aufruf einer Webseite
  • Auslösen eines IFTTT-Triggers
  • Steuerung von Smart-Homegeräten wie Hue oder Nanoleaf
  • Start/Stopp von Toggl-Timern
  • Umschalten von Stream-Deck-Profilen

Diese Liste von Möglichkeiten ist nicht starr. Entwickler können sie mit Plugins erweitern. Der o.g. Aufruf von Keyboard-Maestro-Makros ist z.B. via Plugin realisiert. Eine Taste kann auch mit dem Aufruf mehrerer Aktionen hintereinander belegt werden (Multi-Aktion). In Summe bin ich auf noch nichts gestoßen, was ich nicht hätte per Tastendruck lostreten konnte.

Das Icon hinter einer Taste ist einfach ein Bild, welches ihr der Taste zuweist. Einige davon habe ich mit Logoist selbst erstellt. Es gibt aber auch eine Bibliothek von Elgato und im Netz ist viel zu finden.

Profile

15 oder gar 32 Tasten wären viel zu wenig gäbe es nicht Profile. Ein Profil ist ein vorgefertigtes Set an Tastenbelegungen. Es wird entweder per Stream-Deck-Taste oder den Wechsel zu einer einstellbaren App aktiviert. Hier ist z.B. meine Belegung in OmniFocus:

Stream-Deck-Profil für OmniFocus

In diesem Profil kann ich Aufgaben hinzufügen, die wichtigsten Perspektiven abrufen und einige meiner Skripte aktivieren. Die Taste oben links schaltet wieder auf das oben beschriebene Standard-Profil zurück.

Auch für die E-Mail-App gibt es ein Profil. Damit kann ich u.a. eine ausgewählte Mail in einen meiner Standard-Ordner verschieben, was das Verarbeiten von Mails enorm beschleunigt:

Stream-Deck-Profil für die Mail-App

Auch mein Sonos-System im Arbeitszimmer kann ich nun direkt via Stream-Deck steuern und meine Favoriten per Taste direkt anwählen:

Stream-Deck-Profil für Sonos

Weitere Profile habe ich u.a. für meinen Browser, den Kalender, PhpStorm, Toggl oder zur Steuerung meines Smart-Homes.

Fazit

Leider konnte ich in diesem Übersichtsartikel bei einem so vielseitigen Gerät nur an der Oberfläche kratzen. Die Möglichkeiten sind unglaublich vielseitig und das Potential zur Einsparung von Zeit ist hoch. Darüber hinaus muss ich mir nicht mehr so viele Tastenkombinationen wie vorher merken. Den Hotkey zum Einfügen von Emojis hab ich z.B. regelmäßig vergessen.

Wer es einmal ausprobieren möchte: Stream Deck gibt es auch als iPhone-App (App-Store-Link). Diese ist zwar auf Abo-Basis, kommt aber mit einem kostenlosen Testzeitraum. So hat es bei mir auch angefangen, aber schon nach wenigen Tagen habe ich dann die Hardware bestellt. Dies habe ich noch keine Sekunde bereut. Ich könnte mir sogar den Umstieg auf die 32-Tasten-Variante vorstellen.

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Über den Autor

Markus Jasinski

Markus Jasinski ist ein Rostocker Unternehmer, Naturwissenschaftler, IT-Spezialist, Autor, Coach, Dänemark-Fan, überzeugter Radfahrer und nicht zuletzt „Computer Geek“ und Smart-Home-Enthusiast. Sein erstes iPhone kaufte der promovierte Naturwissenschaftler im Jahre 2008, kurze Zeit später wurde er dann auch zum Mac-Nutzer. Nach und nach gesellten sich iPad, Apple TV und Apple Watch hinzu.

Um diese vielfältigen Interessen und Aktivitäten "unter einen Hut" zu bekommen befasst sich der gebürtige Westfale seit über zehn Jahren mit den Themen Selbstorganisation und Aufgabenmanagement, die ebenfalls ein Schwerpunkt dieses Blogs sind.

6 Kommentare

    • Hej, da gibt es mehrere Möglichkeiten, die ich probiert habe: 1. Über IFTTT (kostet allerdings inzwischen eine Monatsgebühr); 2. über die Installation von Node-Sonos (https://github.com/jishi/node-sonos-http-api) auf meinem Raspberry Pi, das Stream Deck kann dann über http-Aufrufe Sonos-Aktionen wie Favoriten spielen, Pause, nächster Titel usw. lostreten; 3. (aktuelle Methode bei mir) über Home-Assistant wie in diesem Artikel grundsätzlich beschrieben.

  • Hallo Markus,
    ich nutze das Streamdeck auch schon ein einiger Zeit und bin genauso begeistert wie du. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn du noch denen einen oder anderen Artikel verfassen könntest, wie du konkret die Tasten belegst. Also wie du den Befehl realisierst. Oh Mann, ich glaunbe, ich drücke das zu kompliziert aus…ich meine sowas wie die Frage von Marcus Beiden. Nur auf mehrere Themen bezogen. Z.B. Omnifocus…
    LG Wolfgang

    • Hallo Wolfgang, Danke für den Vorschlag, super Idee! Ich denke, da findet sich was für nächste Woche (die Artikel für diese Woche sind schon fertig).

  • Hallo Markus, ich war froh, als ich im Netz auch etwas zu Stream Deck in Verbindung mit einem Mac gefunden habe. Ich nutze einen MacbookPro. Da fängt es schon damit an, das sich gar keine USB-SS habe. Der StreamDeck soll aber nicht über einen USB-Hub angeschlossen werden, sondern direkt. Jetzt nutze ich die USB-SS von meinem externen Bildschirm. Keine Ahnung, ob das funktionieren wird.
    Eine viel wichtiger Frage für mich ist: Ich will den StreamDeck für OBS nutzen. Ich konnte auch die Grundinstallation vornehmen, doch kann ich die Tasten nicht belegen, weil ich ein PlugIn und zwar “Elgato Stream Control” installieren soll. Das wird mir aber bei den Elgato Plugins gar nicht angeboten. Hast du einen Tipp für mich? Und bietest du auch Tutorials für Elgato Stream Deck an? Herzlichen DANK für eine Antwort Irina
    P.S: Du merkst bestimmt, dass ich IT-technisch nicht die fitteste bin :).

    • Ich betreibe mein Stream Deck ohne Probleme seit rund einem Jahr an einem USB-Hub mit Netzteil. Mit OBS habe ich leider keinerlei Erfahrungen.

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