Apple-Geräte wie iPhone oder iPad können die Besitzer schon lange über eine mitgelieferte App namens “Wo ist?” (oder im Web über icloud.com) suchen. Die Idee hinter einem AirTag ist es, diese Suchfunktion auf beliebige Gegenstände auszuweiten. Ein solcher AirTag ist etwas größer als ein 2-Euro-Stück und natürlich auch dicker. Apple hat sich hier nämlich, anders als bei mittlerweile allen anderen Geräten, für eine austauschbare Knopfzelle als Batterie entschieden. Dennoch ist der Tag immer noch klein genug für eine Unterbringung an verschiedenen Alltagsgegenständen.
Der Klassiker ist hier natürlich unser Schlüsselbund. Aber auch Dinge wie Geldbörse, Reisegepäck oder das Fahrrad kommen einem in den Sinn. Am AirTag selbst gibt es leider keinerlei Befestigungsmöglichkeit. Ich hab zwar im Netz schon Leute gesehen, die sich ein Befestigungsloch hineingebohrt haben, aber der normale Weg dürfte über Hüllen laufen. Diesbezüglich bildet sich gerade ein riesiger Zubehörmarkt mit Hüllenpreisen, die zum Teil weit über den Gerätepreis hinausgehen.
Funktionsweise
Im Gegensatz zu einem verlorenen iPhone hat ein AirTag nur Lokalfunk wie Bluetooth, Ultra-Breitband und NFC an Bord. Befindet es sich nicht in der Nähe, kann es seinen Besitzer somit nicht direkt kontaktieren. Daher das Apple hier eine Art Crowd-Suche implementiert. Mittlerweile sind über 1 Milliarden iPhones unterwegs, die auf diese Weise ein mitunter engmaschiges Suchnetz bilden. Über fremde Geräte und Apple-Server kann die Positionsinfo somit dann doch den Besitzer erreichen. Dabei arbeitet Apple mit Verschlüsselung, sodass der Informationsaustausch zwischen AirTag und Besitzer privat bleibt. Überhaupt wurde hier viel über Privatsphäre nachgedacht. So würde sich z.B. ein fremder AirTag auf meinem iPhone melden, wenn wir uns gemeinsam bewegen. Dies soll sowas wie eine Beschattung von Personen verhindern.
Genau wie bei den anderen Apple-Geräten können wir über die Wo-ist-App auch einen AirTag dazu veranlassen, einen Sound abzuspielen. Dieser ist allerdings nicht so laut. Man sollte sich daher zumindest im selben Raum befinden. Wer ein iPhone mit U1-Chip (iPhone 11 oder 12) hat, kann sich auch über Anweisungen auf dem Bildschirm zum Tag führen lassen. Auch dazu muss sich der AirTag aber in der Nähe befinden. Ebenfalls wie bei iPhone & Co. können wir einen “Verloren-Modus” aktivieren. Dieser ermöglicht sogar dem Finder eine Nachricht zu übermitteln, die per NFC ausgelesen werden kann. Dies funktioniert selbst auf Android-Geräten.
Einrichtung
Die Einrichtung eines AirTags ist Apple-typisch einfach. Mit Entfernen der Schutzfolie wird auch die Batterie aktiviert. Diese soll übrigens rund ein Jahr halten. Nun brauchen wir nur noch unser iPhone in die Nähe des AirTags halten und die mehrschrittige Einrichtung beginnt:
Apple schlägt hier gleich die typischen Einsatzgegenstände als Namen vor, wir können aber auch selber eine Bezeichnung eingeben.
Preise, Verfügbarkeit und Fazit
AirTags gibt es einzeln für 35 € und im Viererpack für 119 €. Wer nicht gleich vier Tags benötigt, kann diesen Mengenrabatt natürlich auch für eine Sammelbestellung mit Freunden oder Verwandten nutzen. Eine Gravur (Initialen oder Emoji) ist im Preis schon inklusive. Beim Viererpack kann diese sogar für jeden Tag anders lauten. Wie bei neuen Apple-Produkten nicht ungewöhnlich, ist die Verfügbarkeit begrenzt. Beim Viererpack ist diese sogar schon in den Juni gerutscht.
Insgesamt liefern die Kalifornier hier eine praktische Suchhilfe, die an vielen Stellen äußerst durchdacht ist. Preislich hätte ich zuvor eher 40 bis 50 € vermutet und auch die Wechselbatterie hat mich überrascht. Daher fiel mir die Bestellung relativ leicht.