Diese Woche feiert eine dänische Institution 100-jährigen Geburtstag, der Pølsevogn. Dies ist mir natürlich einen Beitrag wert. Pølsevogn (übersetzt Wurstwagen) sind die berühmten Hotdog-Buden, die aus Kopenhagens Stadtbild nicht wegzudenken sind. Jeder Däne kennt sie selbstverständlich. In der dänischen Hauptstadt nahmen sie auch ihren Anfang. Als Geburtstag gilt der 18. Januar 1921. An diesem Tag platzierte (laut diesem dänischen Zeitungsartikel) Charles Svendsen Stevns gleich sechs der traditionsreichen Fahrzeuge in Kopenhagens Straßen.
Der Pølsevogn bietet in der Regel viele Hotdog-Varianten an. Der Klassiker ist der “ristet hotdog” mit einem gebratenen Würstchen in einem Brötchen, Zwiebeln, Gurken und Saucen. Es gibt auch spezielle rote Würstchen (røde pølser), die einen Farbstoff enthalten. Beliebt ist ebenfalls der “fransk hotdog” (französischer Hotdog) in einem geschlossenen Brötchen, welches längs in der Mitte einen Hohlraum hat, in dem Würstchen und Saucen untergebracht sind. Diese haben den Vorteil, dass ihr sie ganz gut einhändig essen könnt. Auch die Kleckergefahr ist hier deutlich niedriger. Wegen der vielen Varianten und möglichen Zutaten müsst ihr bei der Hotdog-Bestellung in Dänemark mit Rückfragen rechnen. Hotdogs an sich sind allerdings keine dänische Erfindung.

Ihren Höhepunkt feierte die Pølsevogn-Kultur in den 60er- und 70er Jahren, als es etwa 700 von ihnen gab. Mittlerweile hat sich die Imbisskultur geändert und die Dänen bevorzugen ein breiteres Angebot an Speisen. Daher hat sich die Zahl der Wagen auf etwa 100 reduziert. Dennoch gehört ein dänischer Hotdog für mich zu einem Kopenhagen-Besuch einfach dazu. Mein Favorit sind die Bio-Hotdogs der Firma døp (den økologiske pølsemand, übersetzt etwa “der Bio-Wurstmann”, siehe Titelfoto). Die zwei Wagen dieses Anbieters stehen in der Kopenhagener Fußgängerzone beim Rundetårn und neben der Helligåndskirke.