Welches Smart-Home-Thema könnte zu Beginn der Heizperiode passender sein als smarte Thermostate? Bis letzten Winter hatte ich ein Heizkörperthermostat von Danfoss, und zwar auf Z-Wave-Basis. Es war an meinen SmartThings-Hub gekoppelt und in einige meiner Routinen eingebaut. Auch Pop-Schalter von Logitech habe ich zur Steuerung verwendet. Wer mehr über mein komplettes Setup wissen möchte, findet in diesem Artikel zahlreiche Informationen. Leider hat sich mein altes Thermostat im Laufe der Zeit als unzuverlässig erwiesen. Ich hatte mehr und mehr Probleme, es von außen anzusteuern. Da ich viel Gutes über die Thermostate von tado° gehört hatte und es gerade ein Angebot gab, habe ich mich gegen Ende des Winters kurzerhand zu einem Systemwechsel entschlossen.
Anbindung und Bridge
Der Vorteil am tado°-System ist, dass es sich gut in viele Smart-Home-Systeme integrieren läßt: Apple HomeKit, Amazon Echo, Google Assistant, IFTTT und auch SmartThings. Diese Vielfalt erkauft sich das System allerdings durch die Verwendung einer eigenen Bridge. Das ist leider ein wenig der Fluch der Smart-Home-Welt. Wer die Produkte vieler Hersteller verwendet, bei dem sammeln sich mit der Zeit eine beachtliche Zahl Bridges und Hubs an. Leider braucht die tado°-Bridge, die nicht viel größer als ein USB-Stick ist, einen Ethernet-Anschluss. Und der ist auch oft Mangelware in einem Smart-Home mit vielen Geräten. Weiterhin benötigt die Bridge eine permanente Stromversorgung über ein USB-Kabel. Neueinsteiger in die tado°-Heizkörperwelt brauchen also ein Starter-Kit mit Bridge und Themostat. Weitere Thermostate lassen sich dann natürlich auch einzeln nachkaufen.
Installation
Das Thermostat selbst kommt mit einer Auswahl an Adaptern. Damit sollte es sich an viele gängige Heizkörper befestigen lassen. Es wird mit Batterien betrieben. Wichtig ist, dass es richtig und fest an der jeweiligen Heizung befestigt ist. Die tado°-App (für iOS oder Android) führt übrigens Schritt für Schritt und gut bebildert durch die Installation und Montage, einschließlich der Bridge. Dort richtet man sich auch sein tado°-Nutzerkonto ein. Dieses wird auch für die Anbindung an die o.g. Smart-Home-Systeme benötigt.
App und Nutzung
Grundsätzlich läßt sich die Heizung auch direkt am Thermostat regeln. Dazu blendet dieses beim Drehen elegant eine LED-Temperaturanzeige ein (s. Titelfoto). Aber dadurch ist natürlich gegenüber einem konventionellen Thermostat nicht viel gewonnen. Wesentlich mehr ist natürlich über die App möglich:

Über die App können wir die gewünschte Temperatur einstellen, natürlich auch von unterwegs. Auch Zeitpläne können hier detailliert festgelegt werden. Für manche Funktionen, wie eine Steuerung in Abhängigkeit der Anwesenheit, ist ein Abo erforderlich. Dies läßt sich aber umgehen, wenn ein dazu ein anderes Smart-Home-System, wie z.B. HomeKit, mit entsprechenden Regeln ausgestattet wird. Über den tado°-Skill können wir die Temperatur auch per Sprache regeln:
Computer, Heizung im Wohnzimmer auf 20 Grad stellen
Beispiel für einen Alexa-Sprachbefehl
Alles in allem bekommen wir hier eine nach meinen Erfahrungen bisher zuverlässige und vielseitig einbindbare Heizungssteuerung. Das Thermostat selbst wirkt wertig verarbeitet. Starterkits sind öfter mal z.B. zum Prime Day oder am „Black Friday“ im Angebot.
Hallo Herr Dr. Jasinski. Ersteinmal ein Kompliment für ihren Blog, irgendwie bleib ich hier immer hängen 😉 Ich selbst nutze SmartThings mit dem V3 Hub. Nun meine Frage, gibt es einen Heizungsthermostaten der ohne nervige weitere Bridge funktioniert? Für eine Antwort wäre ich dankbar. Grüße eines Exilrostockers in Hamburg.
Danke für Ihr Feedback! Ja klar, die gibt es, im Prinzip alle Thermostate, die kompatibel zum Z-Wave- oder Zigbee-Standard sind. Sicherheitshalber würde ich bei den Geräten engerer Wahl dann nochmal nach der SmartThings-Kompatibilität googlen. Vorm tado° hatte ich, wie im Artikel beschrieben, genau sowas und brauchte keine weitere Bridge. Allerdings hatte ich etwas Pech mit meinem konkreten Modell, aber es gibt sicherlich auch Modelle, die gut funktionieren. Nervig an einer Bridge ist eigentlich nur, dass sie einen USB-Stromanschluss und einen Ethernet-Anschluss verbraucht, im Alltag merkt man hinterher nichts mehr davon. Mit dem tado° bin ich jedenfalls immer noch hochzufrieden. Grüße aus Rostock nach Hamburg!