The Omni Group hat am vergangenen Donnerstag ein größeres Update für OmniFocus, der Aufgabenverwaltung meiner Wahl, veröffentlicht. OmniFocus 3.8 ist zeitgleich für macOS und iOS/iPadOS erschienen. Schwerpunkt dieses Releases ist ganz klar das Thema Automatisierung, was – wer mich kennt – bei mir immer für Begeisterung sorgt. Das dahinterliegende System nennt sich „Omni Automation“ und ist die Basis für Automatisierungen in allen vier Apps dieses Herstellers.
OmniFocus für den Mac hatte schon immer die Unterstützung für AppleScript an Bord, wovon wir hier im Blog auch schon Gebrauch gemacht haben und auch weiterhin werden. Das Problem an AppleScript ist nur, dass es nicht unter iOS und iPadOS zur Verfügung steht. Die mobilen Apple-Systeme haben die Kurzbefehle für Automatisierungen, diese stehen aber wiederum nicht auf dem Mac zur Verfügung. Omni Automation setzt daher auf JavaScript, eine Programmiersprache, mit der viele Webentwickler vertraut sind. Moderne Webapplikationen machen intensiven Gebrauch von JavaScript. Eine JavaScript-Automatisierung, die in OmniFocus auf dem Mac ihre Arbeit verrichtet, tut dies auch auf dem iPhone oder dem iPad.
Omni Automations arbeiten sogar App-übergreifend. So kann z.B. aus einem OmniFocus-Projekt ein Diagramm in OmniGraffle werden.
Dokumentation und Plug-In-Konzept
Zentrale Anlaufstelle für Dokumentation und Beispiele ist diese Webseite. OmniFocus kann jetzt im Rahmen eines Plug-In-Konzepts um Funktionalitäten erweitert werden, die im Auslieferungszustand nicht vorhanden sind. Ein Plugin ist dabei im wesentlichen eine Datei mit JavaScript-Code, mit dem die gewünschte neue Funktionalität realisiert wird. Soll diese auf dem Mac und dem iPhone/iPad vorhanden sein, muss die Datei im iCloud-Drive liegen (und zwar im Verzeichnis „Plug-Ins“ des OmniFocus-Ordners).
Automation-Menü
Die Anlaufstelle auf dem Mac ist das neue Automation-Menü zwischen „Format“ und „Fenster“ (im Beispiel weiter unten zu sehen). Es hat den Unterpunkt „Plug-Ins“ mit einer Verwaltungsmöglichkeit für die Erweiterungen. Man muss natürlich nicht programmieren können, um OmniFocus zu erweitern. Bereits jetzt gibt es auf der oben verlinkten Seite viele Beispiele, die ihr einfach übernehmen oder anpassen könnt. Und das ist natürlich erst der Anfang. Ich bin mir sicher, dass die „OmniFocus-PowerUser“ viele nützliche Erweiterungen hervorbringen werden. Die Plug-Ins werden über Toolbar-Icons und das Automation-Menü (macOS), Share-Sheet-Einträge (iOS/iPadOS) und Tastenkombination (alle Plattformen) in OmniFocus angesprochen.
Beispiel
Ein Beispiel wird das Ganze ein wenig anschaulicher machen. Eines der Beispiele auf der genannten Omni-Seite ist „Push-Out Project Due Date“. Damit kann die Fälligkeit selektierter Projekte, um eine auszuwählende Zahl an Tagen verschoben werden. Je nach Umfang kann das Arbeit sein, während unser Plug-In dies blitzschnell erledigt:


Ich habe das Plug-In lediglich eingedeutscht, was jeder leicht mit einem Texteditor bewerkstelligen kann. Auf dem iPad finden wir die neue Funktionalität wie gesagt im Share-Sheet:
Ausblick
Letztendlich kann nun das Feature-Set von OmniFocus vom Nutzer selbst nahezu beliebig erweitert werden. Das wird spannend!