Kürzlich ging auf Netflix die 5. Staffel von „Better Call Saul“ zu Ende. Die Nachfolgeserie von „Breaking Bad“ spielt zeitlich vor der kriminellen Karriere des Walter White, ist also ein Prequel. Hauptperson ist der aus „Breaking Bad“ bekannte Anwalt Saul Goodman, gespielt von Bob Odenkirk, der zu Beginn der Serie noch seinen wirklichen Namen James Morgan „Jimmy“ McGill trägt. Seine wechselhafte Anwaltskarriere und die Beziehung zu seinem älteren Bruder, der natürlich auch Anwalt ist, sind Kerninhalt der Serie, die dem Genre des Dramedy (Dramatic Comedy) zuzuordnen ist. Schon in „Breaking Bad“ sorgte Odenkirk für den ein oder anderen komischen Moment. Auch seine Beziehung zur Anwältin Kimberley „Kim“ Wexler nimmt viel Raum in dem Prequel ein. Das Erzähltempo in den ersten Staffeln ist recht langsam, was der Serie aber ihren ganz eigenen Stil und Charakter verschafft.
Die Serie hat sich IMHO sehr gut entwickelt und die fünfte Staffel ist zweifellos ein Höhepunkt. Viele Folgen erreichen durchaus Breaking-Bad-Niveau. Zeitlich sind wir inzwischen sehr nah am Original. Immer mehr Figuren aus „BB“ tauchen auf: Michael „Mike“ Ehrmantraut, Gustavo Fring und Hank Schrader, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Die Folgen 8 und 9 der 5. Staffel erreichen beide immerhin eine Zuschauerwertung von 9,8 (von 10) auf IMDB. Ähnlich wie Walter White bekommt es auch Saul Goodman mehr und mehr mit Kriminellen zu tun und ist dabei, selber einer zu werden. Und genau wie bei „Breaking Bad“ machen die Produzenten hier sehr viel richtig: gute Dialoge, tolle Kameraführung, passende Musik, die grandiose Landschaft New Mexicos und viel viel Liebe zum Detail.
Um es kurz zu machen: Die Serie ist großartig und die fünfte Staffel gehört sicher zu meinen TV-Highlights in 2020. Für Breaking-Bad-Fans ist sie sowieso ein Muss, auf alle anderen wartet ein TV-Erlebnis auf hohem Niveau.