Dänemark

Aussprache des Buchstaben D im Dänischen

Fragt man Schüler der dänischen Sprache, welcher Buchstabe bei der Aussprache die meisten Probleme verursacht, ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Wahl auf das D fällt. Es gibt drei Möglichkeiten, wie in ein D in einem Wort ausgesprochen werden kann:

  • wie unser D
  • gar nicht (stummes D)
  • als ein weiches D (dies ist der schwierigste Fall)

Im Folgenden schauen wir uns die drei Fälle im Detail an.

Wie unser D

Diesen Fall haben wir am Wortanfang, am Anfang von Wortbestandteilen oder als Silbenanlaut. Hier ein paar Beispiele (die deutsche Übersetzung des Worts steht in Klammern):

  • Danmark (Dänemark)
  • afdeling (Abteilung)
  • dronning (Königin)
  • bedømme (beurteilen)
  • hvordan (wie)

Stummes D

Ein D ist stumm, d.h., es wird nicht gesprochen, wenn ein S oder T als nächster Buchstabe folgt. Auch hier ein paar Beispiele:

  • Gedser (Ort in Dänemark)
  • lakrids (Lakritze)
  • palads (Palast)
  • lidt (wenig)
  • beskidt (schmutzig)
  • fedt (Fett)

Ein D ist außerdem stumm, wenn es nach einem L, N oder R steht. Wieder ein paar Beispiele:

  • bord (Tisch)
  • land (Land)
  • ild (Feuer)

Achtung, Ausnahmen: Wenn das D nach L, N oder R bzw. das S oder T nach dem D einen neuen Wortbestandteil/Silbenanlaut einleitet, ist es nicht stumm. Beispiele:

  • udsalg (Ausverkauf)
  • redskab (Gerät)
  • soldat (Soldat)

Weiches D

In allen anderen Fällen haben wir es mit dem weichen D zu tun. Das ist ein Laut, den es in der deutschen Sprache (sowie in den allermeisten Sprachen) nicht gibt. Er klingt für deutsche Ohren unserem L recht ähnlich, aber das trifft es nicht wirklich. Native Sprecher und geübte Sprachschüler können sehr wohl zwischen einem L und einem weichen D unterscheiden. Dies ist in einigen Fällen auch notwendig, da es Wörter mit L und weichem D gibt, die ansonsten gleich geschrieben werden (z.B. hade und hale). Das weiche D wird oft mit dem englischen „TH“ verglichen, aber auch dieser Vergleich passt nicht 100%ig.

Um ein weiches D zu sprechen, drückt die Zunge gegen die unteren Vorderzähne. Bei einem L hingegen, achtet mal drauf, befindet sich die Zunge im oberen Teil der Mundhöhle. Hier ein paar Beispiele für Wörter mit weichem D:

  • mad (Essen)
  • hedde (heißen)
  • fred (Frieden)
  • gud (Gott)
  • hud (Haut)
  • mod (gegen)

Um eine bessere Vorstellung vom weichen D zu bekommen, helfen am besten Muttersprachler. Vor ein paar Wochen habe ich ja den Youtube-Kanal Danish Confidence vorgestellt. Dort finden wir auch ein sehr gutes Aussprachevideo zum weichen D:

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Es es vollständig in dänischer Sprache und setzt daher Vorkenntnisse voraus. Die Erzeugung des weichen D kann man aber auch so ganz gut nachvollziehen und verstehen. Falls euch der Titel „Det bløde D“ wundert, „blød“ ist das dänische Wort für weich. Weitere solcher Übersetzungsfallen habe ich in diesem Artikel zusammengestellt.

Die Endung -et

Eine Besonderheit im Zusammenhang mit dem weichen D gibt es noch. Endet ein Wort mit -et wird das t als weiches D gesprochen. Das kommt häufig vor, weil ein angehängtes -et der bestimmte Artikel für geschlechtslose Wörter ist. Das ist eine Besonderheit der skandinavischen Sprachen. So bedeutet beispielsweise „et hus“ ein Haus und „huset“ das Haus (mit weichem D am Ende).

Alles in allem gibt es somit recht viele weiche D, was der dänischen Sprache ihren ganz typischen Klang verleiht. Ein bekannter Zungenbrecher für Sprachschüler ist die beliebte Nachspeise „rødgrød med fløde“ (rote Grütze mit Sahne), in der das weiche D gleich viermal vorkommt.

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Über den Autor

Markus Jasinski

Markus Jasinski ist ein Rostocker Unternehmer, Naturwissenschaftler, IT-Spezialist, Autor, Coach, Dänemark-Fan, überzeugter Radfahrer und nicht zuletzt „Computer Geek“ und Smart-Home-Enthusiast. Sein erstes iPhone kaufte der promovierte Naturwissenschaftler im Jahre 2008, kurze Zeit später wurde er dann auch zum Mac-Nutzer. Nach und nach gesellten sich iPad, Apple TV und Apple Watch hinzu.

Um diese vielfältigen Interessen und Aktivitäten "unter einen Hut" zu bekommen befasst sich der gebürtige Westfale seit über zehn Jahren mit den Themen Selbstorganisation und Aufgabenmanagement, die ebenfalls ein Schwerpunkt dieses Blogs sind.

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