Letzten Montag habe ich hier über das Coronavirus in Dänemark berichtet. Es gab zu dieser Zeit 35 Infizierte, keine Todesfälle, ein paar Reisewarnungen und das Verbot von Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern. Es ist schon ein wenig beängstigend, was seitdem alles passiert ist und wie schnell die Entwicklung voranschreitet. Zugegebenermaßen natürlich auch bei uns. Daher heute ein Update zur Situation bei unserm nördlichen Nachbarn.
Aktuell (Stand: 15.03.2020) gibt es 864 Infizierte in Dänemark (plus 11 auf den Faröer-Inseln) und leider auch drei Todesfälle. Es wurden einschneidende Maßnahmen getroffen, um die weitere Ausbreitung zu verlangsamen:
- Schulen und Universitäten sind ab heute geschlossen.
- Alle öffentlichen Angestellten, die keine kritischen Aufgaben erfüllen, wurden nach Hause geschickt.
- Die Grenze zu Deutschland und Schweden ist seit Sonnabend geschlossen. Waren- und Pendlerverkehr sind ausgenommen. Dänische Staatsbürger können jederzeit einreisen. Das dänische Fernsehen zeigte die Grenzschließung in einer rund vierstündigen Sondersendung. Es war schon unheimlich zu sehen, wie kleinere Grenzübergänge mit Betonbarrieren komplett verschlossen wurden. Die Gesundheitsverwaltung hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Grenzschließung eine politische Entscheidung war. Die Maßnahme gilt erstmal bis zum 13. April.
- Das Außenministerium (Udenrigsministeriet) rät mittlerweile von allen nicht notwendigen Auslandsreisen ab. Allen Dänen, die sich als Touristen im Ausland aufhalten, wird geraten, umgehend nach Dänemark zurückzukehren.
- Versammlungen im Innenbereich mit mehr als 100 Teilnehmern werden verboten.
- Es werden Hilfspakete für die Wirtschaft geschnürt, dennoch machen sich viele Unternehmen Sorgen.
Damit liegen auch alle meine Pläne für Dänemark-Reisen erstmal auf Eis. Selbst mein Dänisch-Kurs an der Volkshochschule Rostock ist betroffen. Die Schule ist seit Freitag erstmal bis Ostern zu.