Rauchmelder sind ein lebensrettender Bestandteil eines Smart-Homes und natürlich auch jeder anderen Wohnstätte. Sie sind für Neubauten in allen Bundesländern vorgeschrieben. Für Altbauten gibt es noch ein paar Ausnahmen, aber auch hier sind sie fast überall Pflicht. Smarte Rauchmelder haben im Vergleich zu den klassischen Modellen ein paar Zusatzfunktionen wie z.B. Benachrichtigungen auf dem Smartphone. Somit werden wir auch bei Abwesenheit über Alarmierungen informiert.
In meinem Smart-Home sind drei Rauchmelder des Typs “Nest Protect” installiert. Nest ist quasi die Smart-Home-Sparte von Google. Sie befinden ich im Flur (gemäß Vorschrift), im Schlafzimmer (gemäß Vorschrift) und über dem Schreibtisch. Dieser Standort ist nicht vorgeschrieben, ich habe ihn zusätzlich gewählt, weil dort besonders viele elektronische Geräte werkeln.
Design und Leuchtring
Ein “Nest Protect” sieht eher wie ein Deckenlautsprecher als wie ein Rauchmelder aus (s. Titelfoto) und hat unten einen Leuchtring, der in verschiedenen Farben leuchten kann. Ähnlich wie beim Amazon Echo haben die Farben verschiedene Bedeutungen. Beim Alarm oder auch Probealarm leuchtet der Ring selbstverständlich rot. Gelb heißt, dass der Rauchmelder die Aufmerksamkeit des Betreibers benötigt. Dies kann z.B. bedeuten, dass die Batterien bald leer sind. Bei geringen Rauchmengen wird ebenfalls diese Farbe verwendet. Der Ring leuchtet kurz grün, wenn es im Raum dunkel wird. Dies signalisiert den Bewohnern, dass der Rauchmelder funktioniert und auf Gefahren achtet. Dieses Nachtwächter genannte Feature kann auch abgeschaltet werden. Ein ständiges Blinklicht wie bei vielen klassischen Rauchmeldern gibt es (aus meiner Sicht zum Glück) nicht. Weiterhin kann der Ring auch weiß leuchten. Dies ist eine Nachtlicht-Funktion für den Fall, dass der Rauchmelder eine Bewegung in seinem Bereich entdeckt. Das Licht geht natürlich auch automatisch wieder aus. Auch diese Funktion können wir pro Rauchmelder deaktivieren. In allen anderen Fällen, z.B. bei der Konfiguration, leuchtet der Ring blau.
Aus dem Lautsprecher können sowohl Alarmtöne als auch Sprachdurchsagen erschallen. Die Mitte des Leuchtrings fungiert als großer Druckknopf. Die Größe des Protects ist übrigens ungefähr 13,4 x 13,4 x 3,9 cm.
Vom “Nest Protect” sind zwei Varianten erhältlich, eine mit Batterien und eine mit externer Stromversorgung über Kabel. Die Rauchmelder werden mit einer Drehbewegung an einer flachen Scheibe befestigt, die man an die Decke oder an die Wand schraubt. Im Gegensatz zu so manch anderen smarten Geräten benötigen sie keine extra Bridge, sondern sprechen direkt mit dem WLAN-Router. Wir brauchen pro Rauchmelder sechs (Kabel-Variante drei) Lithium-Batterien, die recht teuer sind, aber dafür auch mehrere Jahre halten. Die Nachtlicht-Funktion kann die Laufzeit natürlich entsprechend reduzieren. Ein Satz Batterien ist bereits im Lieferumfang enthalten.
Alarmfunktionen
Bei langsam zunehmenden Rauch alarmiert ein “Nest Protect” zunächst per Sprachdurchsage inklusive Ansage des betreffenden Raums. Das hat mir schon bei etwas zu rauchlastigen Arbeiten in der Küche den ein oder anderen Schreck, sprich lauten Alarmton, erspart. Die Rauchmelder hängen im WLAN und sind entsprechend untereinander vernetzt. Sie können daher auch über Vorfälle in anderen Räumen informieren. Die Rauchmelder reagieren übrigens nicht nur auf Rauch, sondern auch auf das nicht weniger gefährliche Kohlenmonoxid (CO-Gas). Über zweimaliges Betätigen des Knopfes kann eine Funktionsüberprüfung inklusive Probealarm (Achtung: laut) gestartet werden. Ich mache dies etwa zweimal pro Monat. Der “Nest Protect” verfügt über eine Wasserdampf-Erkennung und alarmiert in diesem Fall nicht.
Nest-App
Einrichtung, Konfiguration, Raumzuordnung und Statusabfragen erfolgen über die Nest-App (kostenlos, iPhone und iPad, App-Store-Link, auch für Android erhältlich). Hier können wir auch Funktionen wie z.B. das Nachtlicht oder den Nachtwächter ein- oder ausschalten. Unterwegs ist es beruhigend zu wissen, dass zu Hause alles in Ordnung ist:

Kosten, Betriebsdauer und Service
Natürlich gibt es diese ganzen Funktionen nicht zum Preis eines klassischen Rauchmelders. Ein “Nest Protect” kostet etwa 120 Euro. Im Angebot oder im Dreierpack gibt es sie auch schon einmal günstiger. Sie sind für eine Lebenszeit von zehn Jahren ausgelegt, danach ist ein Austausch erforderlich. Der Kundenservice ist nach meiner Erfahrung hervorragend. Einer meiner Rauchmelder begann plötzlich seine Batterien viel zu schnell zu leeren. Er wurde nach immerhin fünf Betriebsjahren von Nest anstandslos und kostenfrei ausgetauscht. Ich kann das Produkt daher guten Gewissens empfehlen.