Ich finde ich immer faszinierend, was die Firma Microsoft so an Apps für Apple-Systeme im Portfolio hat. Schon länger hab ich “Office Lens” auf iPhone und iPad, um Tafeln und Dokumente zu fotografieren. Nun hab ich über Weihnachten “Math Solver” (kostenlos, iPhone und iPad, App-Store-Link, auch für Android erhältlich) entdeckt und bin von dieser App ziemlich begeistert.
Die Grundidee: Man skizziert oder tippt oder fotografiert eine Mathe-Aufgabe und die App löst dann das Problem. Ich bevorzuge die Eingabe als Skizze per Pencil oder Finger. Nehmen wir als Beispiel mal eine Gleichung mit zwei Unbekannten:

In dem kleinen Bereich über dem Skizzenfeld zeigt uns der Math Solver an, was er in der Zeichnung erkannt hat. Ganz unten befinden sich Werkzeuge zum Radieren, für Rückgängig und Wiederherstellen sowie zum kompletten Verwerfen der Eingabe. Mit dem blauen Button unten rechts gelangen wir zur Lösung der Aufgabe:

OK, Lösung gefunden, schön und gut. Aber wie würde man das eigentlich ausrechnen? Auch hier hilft uns der Math Solver weiter. Mit einem Tap auf “Schrittweise Lösung erhalten” zeigt uns die App, wie sie Schritt für Schritt zum Endergebnis gekommen ist:

Das war jetzt mal ein Beispiel. Die App kann auch einfachere Aufgaben im Stil von 1+1 lösen, aber auch sehr viel schwierigere: Wurzeln, Brüche, Trigonometrie, Grenzwerte, Ableitungen, Integrale usw. Wo ist sinnvoll ist, z.B. bei quadratischen Gleichungen erhalten wir auch ein Diagramm:

Fluch oder Segen für Schüler?
Bei solchen Apps – wenn wir mal noch Google, Wikipedia und DeepL dazu nehmen, frage ich mich immer, wie sich das wohl auf den Alltag von Schülern heutzutage auswirkt. Zu meiner Schulzeit hatte ich nichts davon, bestenfalls einen einfachen Taschenrechner. Für Literaturrecherchen bin ich die Stadtbücherei gegangen. Schüler können es sich heute sehr einfach machen. Aber lernen sie auf diese Weise etwas? Da melde ich zumindest mal Zweifel an. Was meint ihr?