In kaum einem Bereich der Informationstechnik ist der Wildwuchs IMHO so groß wie beim Smart-Home. Es gibt eine unübersichtliche Anzahl an Systemen und Protokollen. Ein interessierter Kunde kann nicht einfach einen Heizkörper-Thermostaten im Elektromarkt kaufen und davon ausgehen, dass dieser dann auch mit seinem System zu Hause funktioniert. Viele Hersteller kochen derzeit ihr eigenes Süppchen.
Daher habe ich letzte Woche mit großen Interesse gelesen, dass Bewegung in diese Thematik gekommen ist. Apple, Amazon, Google und die Zigbee-Alliance arbeiten an einem offenen Standard für Smart-Home-Geräte (Link zur Pressemeldung von Apple). Zur Zigbee-Alliance gehören namhafte Hersteller wie IKEA, Signify (“Philips Hue”) oder Samsung.
Das “Connected Home over IP” genannte Projekt (Link zur Webseite, CHIP?) soll die Geräteentwicklung vereinfachen und die Kompatibilität auf Verbraucherseite erhöhen. Dabei sollen Sicherheit und Zuverlässigkeit eine große Rolle spielen. Das Protokoll soll dabei Open-Source sein. Außerdem sind andere Hersteller und Entwickler eingeladen, sich zu beteiligen. Wie der Name schon andeutet, ist das Protokoll IP-basiert.
Der neue Standard ist hauptsächlich für neue Geräte gedacht, bestehende sollen aber von den Herstellern weiter unterstützt werden. Benutzeroberflächen wie Sprachassistenten oder Bildschirme sind allerdings nicht Bestandteil der Standardisierung. Ein erster Entwurf des Standards mit entsprechenden Referenz-Implementierungen ist für 2020 geplant.
Ich begrüße diese Entwicklung ausdrücklich! Als Early-Adaptor im Smart-Home-Bereich hatte ich schon mit so manchen Inkompatibilitäten zu kämpfen. Teilweise musste ich Probleme lösen, an denen ein Otto-Normal-Verbraucher vermutlich verzweifeln würde. Da die wichtigsten Firmen an Bord sind, könnte daraus sogar wirklich was werden. Ich würde mich freuen!