Es kommt gar nicht so selten vor, dass bei mir zu Hause Anrufe auflaufen, bei deren Rufnummern es sich laut Google um Meinungsumfragen, „SEO-Experten“, angebliche Microsoft-Hotlines, Gewinnspiele, Tarifberater usw. handelt. Und es kommt öfter vor, dass nicht nur einmal, sondern mehrmals angerufen wird. Entweder über mehrere Tage verteilt oder mehrmals am Tag oder sogar beides. An keinem dieser Telefonate bin ich auch nur ansatzweise interessiert. Ich habe den Eindruck, dass gesetzliche Vorgaben für Cold-Calls nicht unbedingt eingehalten werden. Immerhin wird in der Regel die Rufnummer nicht unterdrückt, was ja wohl auch nicht erlaubt wäre.
Meine Standard-Reaktion ist, diese Rufnummern zu sperren. Bisher habe ich das immer in der Weboberfläche meiner FritzBox unter
Telefonie > Rufbehandlung > Rufsperren > neue Regel
erledigt und dort für jeden unerwünschten Anrufer eine Regel erstellt:

Das Problem und die Lösung
Ich würde mal behaupten, dass man ohne Vorkenntnisse mehr oder weniger automatisch bei dieser Art von Sperren landet. Mit dieser Methode bin ich jedoch kürzlich an eine Grenze gestoßen. Es darf nämlich nur 32 Regeln insgesamt geben. Nach einer Internet-Recherche hat sich herausgestellt, dass es eine bessere Methode zum Sperren gibt. Diese möchte ich heute vorstellen, damit euch meine Probleme erspart bleiben.
- Zunächst muss unter Telefonie > Telefonbuch ein neues Telefonbuch erstellt werden. Die FritzBox erlaubt es, mehr als ein Telefonbuch zu verwalten.
- In dieses neue Telefonbuch, welches ich bei mir „Sperrliste“ genannt habe, kommen alle unerwünschten Anrufer. Ich habe pro Anrufer einen Eintrag erstellt und Namen wie z.B. „SL Gewinnspiel 1“ vergeben. Das „SL“ steht für Sperrliste. So sehe ich in der Anrufliste der Weboberfläche schnell, wenn ein unerwünschter Anruf stattgefunden hat.
- Nun erstellen wir wieder unter
Telefonie > Rufbehandlung > Rufsperren > neue Rufsperre
eine Rufsperre, diesmal aber für das neue Telefonbuch „Sperrliste“:

Ein Telefonbuch kann soweit mir bekannt maximal 1000 Einträge haben und es könnten ja noch weitere Telefonbücher für Sperrzwecke erstellt werden. Daher kann man hier, wenn auch etwas überspitzt, von einer unbegrenzten Sperrmöglichkeit sprechen.
Hallo Herr Jasinski,
vielen Dank für den tollen Tipp. Ich habe mich erst kürzlich wieder über die 30 Sperrplätze der Fritzbox aufgeregt und zum Glück Ihre Lösung gefunden. Ich arbeite zur Zeit im Homeoffice und die Zahl der Nerv/Stör/Drängel-Anrufe steigt immer weiter, und ich bekomme diese hautnah mit. Setzt kann ich endlich fröhlich sperren, ohne mir Gedanken um den Platz zu machen.
Schöne Grüße aus Hessen und bleiben Sie gesund,
Martin Guenther
Danke für Ihr nettes Feedback und alles Gute aus Rostock!
Danke für den Tipp. Könnten Sie bitte verraten auf welche Version dies funktioniert?? Ich habe noch 6.33 auf ein Fritzbox 7360.
Vielen Dank
Hej, ich weiß leider nicht, wann die Funktion genau eingeführt wurde. Mein Artikel ist immerhin aus dem Oktober 2019, also mindestens seit diesem Zeitpunkt. Grundsätzlich sind Router sicherheitsrelevante Komponenten und sollten nicht mit veralteter Software betrieben werden.
Guten Tag, Herr Jasinski,
als ich 2015 die 7490 gekauft hatte, war mir die Einschränkung auf weniger als 40 Einträge (bei mir heißt das „Buch“ WERBUNG) schon zu klein. Eine Anfrage 2016 bei AVM lieferte mir die Lösung, die Sie beschreiben. Seither habe ich schon viele Nutzer zu dieser Regel (neues Telefonbuch anlegen…) begeistern können. Allerdings hat das Verfahren einen kleinen Wermutstropfen, der auch AVM bekannt ist: man kann keine Blocks der Adressen kopieren und dann übertragen. So musste ich alle „lästigen“ Werbungen o.ä einzeln in das neue Telefonbuch übernehmen – zunächst mühselig, aber im Nachhinein sehr effektiv! Anrufe werden zwar angezeigt, aber ohne Klingelzeichen und mit einer roten Markierung versehen! Prima Idee.
Ihnen noch einen schönen Tag und Grüße aus dem schönen Saarland
Vielen Dank für Ihr Feedback! Ich bin wirklich sehr froh über diese Funktion, da es einige Kandidaten gibt, die immer mal wieder anrufen wollen, Zeitungsverlage z.B.