DEVONthink ist das Ablage-/Referenz-Werkzeug meiner Wahl für mein GTD-System. Eine ausführliche Beschreibung des Programms findet ihr in diesem Artikel. Ich nutze die App seit vielen Jahren, sowohl unter macOS als auch unter iOS. Vor rund zwei Wochen ist für den Mac das lang erwartete Update auf Version 3 offiziell erschienen. Zuvor gab es eine öffentliche Beta-Version, über die ich bereits berichtet habe.
Für Version 3 wurde das Programm komplett überarbeitet. Die 2.0-Version stammt immerhin aus dem Jahre 2010. Die Änderungen beginnen an der Benutzeroberfläche, hören dort aber bei weitem nicht auf.
Neue Benutzeroberfläche
DEVONthink hat jetzt den Look einer modernen Mojave-App und unterstützt selbstverständlich auch dessen Dark Mode. In letzter Zeit konnte ich den Trend beobachten, dass Inspektoren keine eigenständigen Fenster mehr sind, sondern sich direkt am rechten Rand des Hauptfensters befinden. Beispiele hierfür finden wir in der iWork-Suite oder bei Apps der OmniGroup. DEVONthink gehört jetzt auch dazu, was ich sehr begrüße. Ich komme mit diesem Bedienkonzept einfach besser zurecht. Der Inspektorbereich am rechten Rand ist durch Umschalter oben in übersichtliche Sektionen, wie z.B. „Allgemein“, „Dokument“ und „Inhalt“ unterteilt. Es gibt auch neue Meta-Daten wie z.B. der geografische Ort. In Version 3 sind jetzt sogar benutzerdefinierte Meta-Daten möglich, die allerdings die Pro-Version voraussetzen (mehr dazu weiter unten).

Der Sorter, mit dem Dateien von außerhalb nach DEVONthink hineingezogen werden, kann jetzt auch in der Menüzeile liegen. Dort ermöglicht er gleichzeitig die schnelle Eingabe von neuen Notizen ähnlich wie bei Drafts. Die ohnehin schon sehr gute Suche ist jetzt ebenfalls komplett im Hauptfenster integriert. Die Suchsprache haben die Macher um Prefixe wie „tags:“ oder „name=“ erweitert.
Automatisierungen
Der Nutzer kann nun Erinnerungen auf Dokumente legen und eine von mehreren Alarmierungsmöglichkeiten nutzen. Weiterhin ermöglichen intelligenten Regeln eine automatische Verarbeitung z.B. von Importen anhand zahlreicher Bedingungen. Hier nur ein Beispiel:

Richtig eingesetzt wird dem Nutzer hier eine Menge Arbeit z.B. bei der Erfassung von Dokumenten abgenommen. DEVONthink hat damit praktisch sein eigenes kleines Hazel.
Alle weiteren Neuerungen, es sind Hunderte, hat DEVONtechnologies übersichtlich auf dieser Webseite zusammengetragen.
Editionierung
Bereits bei Vorstellung der Beta-Version habe ich darauf hingewiesen, dass sich die Editionierung ändern wird. Es gibt nur noch eine App, deren Funktionsumfang sich anhand des Lizenz-Schlüssels ändert. Die ehemalige Pro-Version ist jetzt die Standard-Version, darunter gibt es nichts mehr. Und die ehemalige Pro-Office-Version unterteilt sich jetzt in eine Pro- und eine Server-Version. Die Server-Version unterscheidet sich von der Pro-Version nur durch die zusätzliche Weboberfläche. Diese ermöglicht z.B. der ganzen Abteilung per Browser im DEVONthink-System zu recherchieren. Die Pro-Version kommt ansonsten mit den ehemaligen Office-Features wie E-Mail-Archivierung, Scanner-Integration und OCR. Eine komplette Übersicht findet ihr hier.
Die Preise liegen bei 99 Dollar (Standard), 199 Dollar (Pro) und 499 Dollar (Server). Besitzer von Vorversionen bekommen spezielle Upgrade-Preise. Ein kostenpflichtiges Update nach fast zehn Jahren bei einer App, die ich nahezu täglich nutze geht dabei natürlich absolut in Ordnung. Bereits die Beta-Versionen waren übrigens sehr stabil, alles in allem wurde hier gute Arbeit geleistet!