Die besten Fernsehserien, die ich in letzter Zeit gesehen habe, sind zweifellos “Breaking Bad” und “Game of Thrones” (letztere mit Abstrichen in der letzten Staffel). Nach unerwartet kurzer Zeit hat sich da nun eine dritte hinzugesellt: Chernobyl. Und wie bereits GoT kommt sie aus dem Hause HBO. Es ist eine sogenannte Miniserie mit nur einer Staffel, die aus fünf etwa einstündigen Folgen besteht.
Wie der Name schon vermuten läßt, geht es um die Reaktorkatastrophe im Jahre 1986 in der Sowjetunion auf dem heutigen Gebiet der Ukraine. Nach einem kurzen Sprung ans Ende der Handlung geht es auch sofort mit der Explosion in Block 4 los. Die Hauptdarsteller werden erst im Laufe der dann folgenden Handlungen eingeführt.
Was an der Serie sofort überzeugt ist das Setting und die Kulissen. Alles wirkt sehr realistisch, da für die Dreharbeiten eine Stadt und ein Kraftwerk gefunden wurde, welche den Originalen sehr ähnlich sehen. Auch die Fahrzeuge, Kleidung, Frisuren und Requisiten geben das Aussehen der späten UdSSR nach meinem Dafürhalten sehr gut wieder. Die Atmosphäre in den teilweise verschütteten Räumen des AKWs ist sehr beklemmend. Auch sonst fesselt die Serie sofort durch ihre guten Schauspieler und Dialoge sowie durch die unglaubliche Naivität mancher Beteiligter.
Mehr möchte ich hier auch gar nicht verraten. Wer der Serie noch nicht gesehen hat, den erwartet ein rund fünfstündiges TV-Event auf allerhöchstem Niveau. Chernobyl ist momentan die beliebteste Fernsehserie auf IMDb mit einer Zuschauerwertung von 9,6 aus 10. Sie läuft aktuell in Deutschland ausschließlich auf Sky. Ich habe mir extra einen Monat “Sky-Ticket” geholt, um sie zu sehen. Bei iTunes ist derzeit auch leider keine Kaufversion erhältlich.
Ich habe die Reaktorkatastrophe damals übrigens als Kind in den alten Bundesländern miterlebt. Es waren durchaus beunruhigende Zeiten.