Die Stadt Helsingør zeichnet sich durch ihre strategische Lage an der schmalsten Stelle des Öresunds auf der dänischen Hauptinsel Seeland aus. Die schwedische Westküste ist von hier zum Greifen nah und sehr gut zu sehen. Bei meinem Aufenthalt wechselte mein iPhone mehrmals zwischen dänischem und schwedischen Mobilfunknetz. Gegenüber liegt – ebenfalls sehr gut zu sehen – das schwedische Helsingborg, welches in kurzer Zeit mit einer Autofähre erreicht werden kann. Die Fährpassage ist eine Alternative zur Öresund-Mautbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö. Die dänische Hauptstadt liegt nur rund 45 km südlich von Helsingør.
Hauptattraktion der Stadt mit etwa 47.000 Einwohnern ist – neben einer hübschen Innenstadt mit Fußgängerzonen – zweifellos die Kronborg. In der beeindruckenden Burg spielt Shakespeares „Hamlet“, was die Festung weltberühmt gemacht hat. Durch ihre strategische Lage konnten im Mittelalter die Schiffspassagen ins dänische Reich von dort hervorragend kontrolliert werden. Bei meiner Schlossführung wurde erzählt, dass schon damals Steuern zu einem festen Prozentsatz des Warenwerts vom König auf die Schiffsladung erhoben wurden Den Warenwert konnte der Kapitän selbst angeben. Zudem hatte der König ein Vorkaufsrecht auf die Schiffsladung. Wurde der Warenwert zu hoch angegeben, waren die Steuereinnahmen üppig, aber der Kapitän konnte immerhin seine Kunden beliefern. Wurde der Warenwert zu niedrig angegeben, bestand die Gefahr, plötzlich ohne Ladung dazustehen. Sehr raffiniert, würde ich sagen.
Für einen Besuch in Helsingør sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen.