Wochenende, Zeit zum Erholen, Zeit für Spiele. Eines meiner absoluten Spiele-Klassiker – schon aus DOS-Zeiten – war „Sim City“, denn man kann kreativ die Stadt seiner Träume bauen und regieren. Man spielt den Bürgermeister, bekommt ein Gelände für eine Stadt und ein kleines Startkapital. Für das Geld kann man vor allem Infrastruktur kaufen, d.h., Kraftwerke, Wasserwerke/-türme, Straßen, Autobahnen, Schienen, Bahnhöfe, Häfen, Flughäfen, Polizei, Feuerwehr und Krankenhäuser, Schulen und Unis, Museen, Stadien, Parks und Zoos. Außerdem weist man Bauland aus, getrennt für Wohnungen, Gewerbe und Industrie. Sobald etwas Bauland und Infrastruktur vorhanden ist, ziehen Bürger und Unternehmen in die Stadt und errichten Gebäude auf dem Bauland. Durch ihre Steuerzahlungen füllen sie die Stadtkasse wieder auf und ermöglichen somit neue Investitionen. Ob eine Stadt wächst, hängt im wesentlichen von den Entscheidungen und vom Geschick des Bürgermeisters ab: Gibt es genug Bauland? Gibt es genug Arbeitsplätze und sind diese ohne große Staus erreichbar? Ist es sicher in der Stadt? Gibt es genug Bildungs- und Erholungsmöglichkeiten? Insgesamt sind die Zusammenhänge fast genau so komplex wie im richtigen Leben, was den Reiz eines solchen Spiels ausmacht.
Die für mich gelungenste Umsetzung dieses Spielprinzips unter iOS ist „Pocket City“ (iPhone und iPad, 4,49 €, App-Store-Link). Es liegt in der Natur des Spielprinzips, dass der Bildschirm nicht zu klein sein sollte. Ich spiele es am liebsten auf dem iPad, ein iPhone in Max-Größe würde es aber sicherlich auch tun. Man beginnt „auf der grünen Wiese“ in einer von zwei wählbaren Spielfeldgrößen. Weiterhin gibt es drei Schwierigkeitsstufen, die vor allem finanzielle Auswirkungen haben.

Zuerst benötigt man ein Wohngebiet, ein paar Straßen, Strom und Wasser. Stellt man diese Dinge zur Verfügung ziehen die ersten Bürger in die Stadt, bauen Häuser und warten darauf, dass Arbeitsplätze in der Nähe entstehen. Der Bedarf an Wohn-, Gewerbe- und Industriegebieten wird ständig im Balkendiagramm oben links angezeigt. Weitere wichtige Kennzahlen sind die Einwohnerzahl und der Kontostand. Über Auswahlmenüs am unteren Bildschirmrand kann man all die Dinge, welche einleitend erwähnt wurden, bauen bzw. zur Verfügung stellen. Wie im ersten Screenshot zu sehen ist, steht nicht alles von Beginn an zur Verfügung. Das Spiel ist in Level unterteilt, die im Laufe der Zeit durch erfolgreiches Wirtschaften steigen, der aktuelle Level steht links oben. Mein Tipp wäre daher, z.B. gleich beim Bauen etwas Platz für z.B. Schienen zu lassen, da diese erst später zur Verfügung stehen. Pocket City stellt umfangreiche Statistiken zur Verfügung:

Alle diese Werte entscheiden über Erfolg oder Misserfolg einer Stadt. Das Schöne und auch Entspannende an dem Spiel ist, dass man sich auch einfach mal die Stadt in Ruhe anschauen kann. Man zoomt hinein und sieht Autos fahren sowie Fußgänger ihres Weges gehen und hört typische Stadtgeräusche. Die verschiedenen Gebäude und Einrichtungen sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet:

Oben rechts auf dem Bild fliegt sogar gerade eine Paketdrohne, die gibt’s allerdings erst in einem recht hohen Level, aber sie reduzieren den Autoverkehr.
Damit es gar nicht erst langweilig wird, bekommt man im Laufe des Spiels noch zahlreiche Aufgaben gestellt, sogenannte Quests, z.B. eine bestimmte Einwohnerzahl zu erreichen oder ein Wohn- und Industriegebiet per Schiene zu verbinden. Deren Lösung beschleunigt den Aufstieg zum nächsten Level.
An „Pocket City“ gefällt mir auch das Geschäftsmodell. Man zahlt den Einmalpreis und das Spiel ist frei von Werbung und irgendwelchem In-App-Kaufzeugs. In regelmäßigen Updates sind immer mehr Bauobjekte dazugekommen, was den Spielspaß natürlich weiter erhöht.
„Pocket City“ kann ein enormer Zeitvertreib sein, denn die große Startfläche zu bebauen, kostet einiges an Zeit, eher Tage als Stunden. Hier noch ein Screenshot meiner bisher größten Stadt:

Oben rechts mit dem grünen Dach befindet sich übrigens die „Town Hall“, unser Arbeitsplatz als Bürgermeister.