Zuletzt aktualisiert: 17. April 2022
Im Laufe der letzten acht Jahre hat sich hier einiges an Smart-Home-Technik angesammelt, so dass ich heute mal einen entsprechenden Überblick geben möchte. Ausnehmen will ich hierbei aus Gründen ausdrücklich die sicherheitstechnischen Einrichtungen, die den Einbruchsschutz betreffen. Obwohl ich ja Apple-Fan bin, spielt Apples HomeKit bei mir, wie der Artikel zeigen wird, nur die kleinere Rolle. Das liegt vor allem daran, dass komplexere Automatisierungen, wie ich sie zum Teil in diesem Artikel beschreibe, hier oft nicht möglich sind.
Genug der Vorrede, hier sind meine einzelnen Komponenten:
Postmelder
Ich sag immer: “Smart Home fängt draußen am Briefkasten an”. Meinen Postmelder, der mir anzeigt, dass etwas in den Briefkasten geworfen wurde, habe ich bereits in einem früheren Artikel vorgestellt. Zusätzlich habe ich noch einen Aqara-Kontaktsensor in die Klappe geklebt. Somit werde ich nun auch über Posteinwürfe informiert, wenn ich nicht zu Hause bin.
Haustür
Bleiben wir noch einen Moment draußen. Den Türöffner der Haustür kann ich über einen Switchbot Bot steuern. Das ist quasi ein per Smart-Home gesteuerter kleiner Hebel, der innen auf den Türöffner-Taster drückt.
Lampen
Damit hat eigentlich alles angefangen. Inzwischen ist die gesamte Wohnung mit Philips-Hue-Lampen ausgestattet, es findet sich sowohl die E27- als auch die GU10-Variante. Dazu kommen noch vier Hue-Bloom-Strahler, die verschiedene Wandflächen in bestimmte Farben tauchen können, sowie eine LED-Leiste unterm Küchenhängeschrank. Ich genieße es immer noch sehr, abends auf dem Sofa zu sitzen und jeden Raum in einer anderen Farbe leuchten zu sehen. Für mich ist das irgendwie entspannend. Für draußen (Balkon) und temporäre Beleuchtungsprojekte habe ich noch eine Hue Go, welche auch über einen eingebauten Akku betrieben werden kann.

Neuestes Mitglied meiner Lampenfamilie sind die sechseckigen Nanoleaf Shapes. Als Wandbeleuchtung setzten Leuchtkacheln nochmal ganz eigene Akzente. Da sie über Alexa, Siri/HomeKit, und Home Assistant (auf Home Assistant gehe ich weiter unten noch ein) gesteuert werden können, sind sie äußerst flexibel einsetzbar. Eine berührungsempfindliche Oberfläche ermöglicht sogar verschiedene Spiele. Dank eines Mikrofon-Moduls können sie auch im Takt laufender Musik aufleuchten.

(Licht-)Schalter
Bei smarten Glühbirnen sind ja die klassischen Lichtschalter immer eingeschaltet. Meistens steuere ich die Beleuchtung per Sprache (dazu später mehr), es gibt aber auch ein paar schlaue Schalter. Derzeit habe ich verschiedene Varianten davon im Einsatz. Der Hue-Tap ist ein Puck-förmiges Gerät, welches aus vier Schaltern besteht (drei kleine und der Rest ist ein großer), die entsprechend mit vier Szenen belegt werden können. Man kann den Tap einfach auf einen Tisch legen oder an der Wand befestigen.

Das Hue-Dimmer-Kit ist ein Schalter, der zum an die Wand kleben oder schrauben gedacht ist, dessen Mittelteil mit den Knöpfen man aber auch herausnehmen kann. Er hat vier Knöpfe: „ein“, „aus“, „heller“ und „dunkler“. Ich nutze ihn u.a., um die Beleuchtung im Wohnzimmer zu steuern. Sowohl Tap als auch Dimmer-Kit sprechen direkt mit der Hue-Bridge.

Den Großteil meiner Schalter machen die Shortcut-Buttons von IKEA aus sowie der Switch von Aqara. Sie lassen sich jeweils zwei bzw. drei Funktionen belegen. Beide Lösungen sind über das Zigbee-Protokoll direkt mit meiner Smart-Home-Zentrale (s.u.) verbunden.


Weiterhin sind noch vier IKEA Styrbar (Zigbee) und ein Aeotec WallMote Quad (Z-Wave) im Einsatz. Diese Lösungen verwende ich dort, wo ich viele Belegungen benötige.


Logitech Harmony
Logitech-Harmony ist eine Art Universalfernbedienung, die über einen Hub Tausende von Geräten per Infrarot, WLAN oder Bluetooth fernsteuern kann. Als Interface gibt es eine beleuchtete physikalische Fernbedienung mit Display, eine Smartphone- und Tablet-App, sowie die Möglichkeit Geräte auch per Home Assistant oder IFTTT zu steuern.
Leider wurde dieses System kürzlich abgekündigt, soll aber serverseitig noch lange unterstützt werden. Investitionsschutz ist IMHO eines der größten Probleme im Smart-Home-Bereich.
Sonos-Soundsystem
Alle Zimmer verfügen über mindestens einen Sonos-Lautsprecher, die ich zur Ausgabe von Musik, Radiosendungen oder Podcasts nutze. Zusätzlich hat das Smart Home darüber die Möglichkeit, mir akustisch etwas mitzuteilen (“Text-2-Speech”). Dazu später mehr. Auch mein Fernseher ist an das Sonos-System angeschlossen, so dass der TV-Ton auf beliebig viele dieser Lautsprecher übertragen werden kann. Drei meiner Sonos-Boxen sind AirPlay-2-fähig, so dass iOS- oder Mac-Apps ihr Audio ebenfalls an das ganze System übertragen können. Die Musikwiedergabe kann auf verschiedene Weise gesteuert werden, über die Sonos-App, über einige meiner smarten Schalter, mit einer Hardware-Fernbedienung von IKEA sowie auch über Sprachsteuerung. Die drei Sonos-Lautsprecher meines Wohnzimmers sind fest zu einem Surround-System zusammengeschaltet, was das Fernseherlebnis hörbar verbessert.

Neben dem Sonos-System gibt es noch einen HomePod (das klassische Modell) in meinem Haushalt. Neben Musik ist er für die Entgegennahme von Siri-Sprachbefehlen zuständig.
Netatmo-Wetterstation
Diese Wetterstation mit Internet-Anbindung erfasst eine Reihe von Messwerten in verschiedenen Zimmern und hat auch ein sonnengeschützt angebrachtes Außenmodul. Gemessen werden Temperatur, Luftfeuchtigkeit und -druck, sowie innen auch CO2-Gehalt der Luft und Geräuschpegel. Mit Hilfe meine Smart-Home-Zentrale (s.u.) sind einige Alarmierungen per Benachrichtigung definiert, z.B. falls der Kohlendioxid-Gehalt so hoch ist, dass gelüftet werden muss. Die wichtigsten Daten werden auch abwechselnd mit anderen Informationen auf meinem Smart-Display (ebenfalls s.u.) angezeigt. Netatmo bietet eine Entwickler-Schnittstelle an, so dass die Daten auch in anderen Programmen wie „Carrot Weather“ oder in der Menüleiste meines Macs angezeigt werden können. Mit Hilfe der Netatmo-App kann alles auch im Nachhinein ausgewertet werden.

Für den Außenbereich kann zusätzlich zum allgemeinen Außensensor ein Regenmesser erworben werden. Auch dieser spricht zum Glück mit meiner Smart-Home-Zentrale. So erfolgt bei mir über diese eine automatische Lautsprecher-Ansage, sobald Niederschlag gemessen wird.

Schaltbare Steckdosen
Ich besitze aktuell 18 über meine Smart-Home-Zentrale schaltbare Steckdosen. Ein Teil davon dient dazu, vor allem Lampen wie z.B. mein Leuchtglobus, meine Leselampe oder meine Vitrine der Sprachsteuerung zugänglich zu machen. Ansonsten sind die Steckdosen dafür gedacht, dass Geräte in der Nacht und bei Abwesenheit keinen unnötigen Standby-Strom ziehen, wobei bei Abwesenheit noch mehr ausgeschaltet wird als nachts.

Rauchmelder
In der Wohnung befinden sich insgesamt drei Nest-Protect-Rauchmelder. Diese sind untereinander vernetzt, so dass bei Problemen immer über alle Rauchmelder alarmiert wird. Zusätzlich erhält man Benachrichtigungen auch auf dem Smartphone, daher schlagen Alarme auch dann auf, wenn man unterwegs ist. Die Nest-Protects alarmieren nicht nur bei Rauch, sondern können auch Kohlenmonoxid detektieren. Die Rauchmelder haben unten ein Leuchtring (ähnlich dem Amazon Echo), der verschiedenste Dinge tun und signalisieren kann. Im Alarmfall leuchtet er natürlich rot, aber wenn man z.B. in der Nacht das Licht ausschaltet, leuchtet er kurz in grüner Farbe. Das soll signalisieren: „Hey, ich funktioniere und passe auf.“ Dafür bleibt einem dann das ständige rote Blinken einer LED wie bei klassischen Rauchmeldern erspart. Man kann einen Nest-Rauchmelder sogar so konfigurieren, dass er als Nachtlicht dient, in diesem Fall leuchtet der Ring für eine kurze Zeit in weißer Farbe. Möglich wird das, weil die Geräte über integrierte Bewegungsmelder verfügen. Bei meinem Rauchmelder im Flur nutze ich diese praktische Funktion.
Schön an den Nests ist auch, dass per Sprachausgabe mit den Bewohnern kommuniziert wird. So gibt es z.B. einen Countdown bei der Testfunktion oder die Ansage des betreffenden Raums im Alarmfall. Nest-Protects lassen sich über Homebridge und Home Assistant (s.u.) mit Hue-Leuchten verknüpfen. So leuchten im Alarmfall die Hue-Lampen rot, der besten Farbe, um sich in verrauchten Räumen zurechtzufinden. Hoffentlich werde ich das nie erleben!

Sensoren
In meiner Wohnung gibt es eine Menge Tür- und Fenster-Sensoren sowie Bewegungsmelder. Wie eingangs erwähnt schreibe ich nichts zu den Sicherheitsaspekten, dennoch ist es natürlich unterwegs allein schon gut zu wissen, ob man z.B. alle Fenster geschlossen hat. Wasser-Sensoren im Badezimmer und in der Küche alarmieren mich, falls dort eine Überschwemmung auftreten sollte.
Neuerdings gibt es auch noch zwei Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren, die HomeKit-kompatibel sind.
Smart-Schlafsystem
Die smarte Technik macht auch vorm Schlafzimmer keinen Halt. Mein Withings-Aura-Schlafsystem hat mehrere Funktionen. Es ist erstmal eine Nachttischlampe mit dezenter Uhrzeitanzeige, die sich automatisch der Helligkeit des Raumes anpasst. Als Einschlafhilfe gibt es ein Programm, welches die Lampe rot leuchten läßt und immer leiser werdende beruhigende Musik spielt. Das hat den wissenschaftlichen Hintergrund, dass Licht im rötlichen Bereich müde macht. Die Weckfunktion kann für jeden Tag flexibel programmiert werden und macht genau das Gegenteil. Sie spielt anregende Musik und taucht den Raum in ein blaues Licht. Bläuliches Licht hat wiederum wachmachende Eigenschaften. Zusätzlich ist ein Sensor angeschlossen, der in Form einer Matte unter der Matratze liegt. Dieser zeichnet den Schlaf auf, so dass man sein Schlafverhalten auswerten und optimieren kann. Die Daten werden auch an die Health-App vom iPhone weitergegeben, können aber natürlich ausführlicher in der Withings-App eingesehen werden.


Smarte Waage
Ebenfalls in die Gesundheitsabteilung meines Smart-Homes fällt eine intelligente Waage von Withings/Nokia in meinem Badezimmer. Sie misst mit ihren Sensorelektroden eine erstaunliche Vielfalt von Körperwerten.

Saugroboter
Ein Vorwerk-Saugroboter kümmert sich seit rund sieben Jahren zuverlässig um die Reinigung der Fußböden. Hier mein Blog-Artikel dazu.

Wischroboter
Für alle Flächen, die gewischt werden müssen, sei es trocken oder feucht, ist dieser kleine Kerl zuständig. Ich habe ihn in diesem Artikel vorgestellt.

Home-Server mit Smart-Home-Zentrale
Statt auf eine kommerzielle Steuerzentrale setzte ich auf ein Linux-System mit verschiedensten Open-Source-Komponenten. In meinem Fall ist dies alles auf meinem alten Mac mini (Intel) installiert. Dieser wird von aktuellen macOS-Versionen nicht mehr unterstützt, von Linux aber voraussichtlich aber noch sehr lange. Linux-Kenntnisse sind bei Einrichtung und Nutzung auf jeden Fall von Vorteil.
Dieser “Home-Server” übernimmt hier folgende Aufgaben:
- Unbound DNS-Server: Mein eigener DNS-Server (Link zur Projektseite). Das ist ein Service, der aus Domains wie jasinski.info die passende IP-Adresse ermittelt und umgekehrt. Sinnvoll in Kombination mit dem nächsten Punkt.
- Pi-hole Werbeblocker: Heimnetz-weites System zum Blocken von Tracking und Werbung (Link zur Projektseite). Funktioniert auch über DNS. Domains von Tracking- und Werbeanbietern werden nicht mehr in entsprechende IP-Adressen aufgelöst, was solche Dienste effektiv unterbindet und zwar automatisch für alle Geräte hier im Netz. Browser- oder auch App-basiert stellt das Pi-hole-System umfassende Statistiken für das Heimnetz zur Verfügung. Durch eigene Black- und Whitelists erweiterbar.
- Homebridge: Dieses Tool macht meine via Home Assistant (s.u.) angebundenen Geräte (Rollos, Funksteckdosen und viele Sensoren) in HomeKit verfügbar (Link zur Projektseite). Nun kann ich mir sogar aussuchen, ob Alexa oder Siri meine Kaffeemaschine einschaltet ;-). Umgekehrt können auch Geräte, die nur in HomeKit verfügbar sind, nach Home Assistant hineingeholt werden.
- Hilfsskripte: Es ist praktisch, einen ständig laufenden Server zu haben, der z.B. PHP-Skripte ausführen kann. Damit habe ich schon die ein oder andere “Automatisierungslücke” geschlossen, wenn es anders nicht möglich war. PHP übrigens deshalb, weil ich beruflich viel damit zu tun habe und somit schnell zu brauchbaren Ergebnissen komme.
Herzstück des Home-Servers ist jedoch zweifellos eine Docker-basierte Installation von Home Assistant (Link zur Projektseite). Diese Open-Source-Software ist quasi meine Smart-Home-Zentrale. Zur Kommunikation mit meinen Smart-Home-Geräten nutzt sie WLAN (im Mac mini integriert), Bluetooth (ebenfalls integriert) sowie Zigbee (über einen angeschlossenen Stick) und Z-Wave (ebenfalls ein per USB angeschlossener Stick). Zigbee und Z-Wave sind wichtige (Funk)-Standards im Smart-Home-Bereich u.a. für Sensoren, Steckdosen und Schalter.
Home Assistant bietet extrem viele (inzwischen rund 2000) sogenannte Integrationen. D.h., es vereint so ziemlich alle (meine) Smart-Home-Geräte unter einem Dach. Und da gehören auch so Dinge wie mein Apple TV, meine Fritzbox oder sogar mein Drucker hinzu. Das System läuft dabei soweit es irgend geht lokal und nicht in der Cloud. Ein Zugriff von außen ist nur über den eigenen Router oder den Cloud-Anbindungsdienst der Firma des Projekts (gegen eine kleine monatliche Gebühr) möglich. Bedient wird Home Assistant entweder direkt im Browser oder über die Apps für Mac, iOS/iPadOS und Android. Auch eine durchaus nützliche App für die Apple Watch ist mit an Bord. Auffällig ist, dass es sehr oft Updates (mehrmals im Monat) für das Basissystem gibt.

Die Dashboards können wir sehr flexibel gestalten. Sie arbeiten Karten-basiert, wobei es sehr viele Kartentypen wie Anzeigen, Panels, Diagramme, Schalter, Regler usw. gibt. Ein Community Store ermöglicht Erweiterungen wie Themes und weitere Kartentypen. Alles in allem ist man damit enorm flexibel was die Benutzeroberfläche betrifft. Wir sind auch nicht auf ein Dashboard beschränkt, ich habe verschiedene für den Mac, für Tablets und für mein iPhone. Diese tragen sowohl der Bildschirmgröße Rechnung, aber auch der Art und Weise was ich mit meinem Smart-Home von dem jeweiligen Gerät aus mache.

Und auch sehr viele Einstellungen sind grafisch über die Benutzeroberfläche möglich, von Automatisierungen, Skripten uns Szenen über Vorlagen bis hin zu sogenannten Szenen. Power-User können sich aber auch in den textbasierten Konfigurationsdateien im YAML-Format des Systems austoben. Eine Online-Demo auf der Projektseite vermittelt einen ersten Eindruck, wie flexibel und vielseitig das User-Interface ist.
Eine Smart-Home-Zentrale wie Home Assistant ist aber viel mehr als eine Oberfläche zur Steuerung und Überwachung unserer angebundenen Geräte. Oft sind es die möglichen Automatisierungen, welche unser Leben leichter machen und uns Arbeit abnehmen. Beispiele dazu folgen am Ende dieses Artikels. Grundsätzlich haben diese immer einen Auslöser (eine Bewegung wird erkannt, ein Messwert wird über- oder unterschritten, eine bestimmte Uhrzeit, …), etwaige Nebenbedingungen (alle unterwegs, jemand zu Hause) und eine Folge von Aktionen, die dann passieren. Die meisten Automatisierungen lassen sich in Home Assistant sehr komfortabel über die grafische Benutzeroberfläche erzeugen.
Weil es sich im Laufe meiner Smart-Home-Reise bewährt hat, habe ich mir in Home Assistant drei Modi eingerichtet: Zuhause, Abwesend und Nacht. Ein solcher Modus ist oft Nebenbedingung von Automatisierungen, denn viele von diesen machen z.B. keinen Sinn, wenn niemand zu Hause ist. Ein wichtiger Auslöser von Automatisierungen ist auch jeder Übergang von einem zum anderen Modus, weil dann z.B. viele Geräte ein bzw. ausgeschaltet werden müssen. Der Übergang selbst erfolgt in meinem System durch Knopfdruck am Nachttisch (im Falle von Zuhause > Nacht und Nacht > Zuhause) bzw. durch Geotracking über die Home-Assistant-App (im Falle von Zuhause > Abwesend und Abwesend > Zuhause). Das Tracking über die App funktioniert dabei nach meiner Erfahrung äußerst zuverlässig.
Eines meiner Dashboards hängt übrigens in Form eines Fire-Tablets von Amazon direkt an der Wand. Dieses habe ich in einem separaten Artikel ausführlich beschrieben. Ich verwende hierzu eine stabile Wandhalterung sowie ein fest installiertes Ladekabel, welches an einer smarten Steckdose hängt.

Sprachinterface
Amazons Echo ist das zentrale Sprachinterface meiner Wohnung. Endgeräte stehen in allen Zimmern zur Verfügung. Ein Alexa-Skill für Home Assistant sorgt für die Anbindung an meiner Steuerzentrale. Mit entsprechenden Sprachbefehlen werden bei mir u.a. folgende Aktionen gesteuert:
- Steuerung der Beleuchtung, inklusive einiger Lampen, die an schaltbaren Steckdosen hängen
- Ein- und Ausschalten des Fernsehers und der Stereoanlage
- Ein- und Ausschalten von Z-Wave-Steckdosen
- Abfrage von Netatmo-Daten, z.B. der Außentemperatur (s.o.)
- Hinzufügen von Artikeln zur Einkaufsliste
- Abspielen von Musik- und Radiostreams
Dazu kommen noch eine ganze Reihe weiterer Echo-Skills und -Features, wie das Abfragen der Abfallabholtage, die Abfrage von Nahverkehrsplänen und Öffnungszeiten, Nachrichten, Wetter usw. usw.

Ergänzend zu den Echos habe ich in der Küche noch eine Echo-Wanduhr. Sie kann Alexa-Timer über einen LED-Kreis am Rand der Uhr visualisieren:

Smart-Display
Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ein Smart Home auch die Möglichkeit haben sollte, mir optisch etwas mitzuteilen, ohne dass ich dabei aufs Smartphone schauen muss. Als ich vor einiger Zeit auf das LaMetric-Display gestossen bin, war mir schnell klar, dass es genau das ist, was ich gesucht habe. Das etwa 20 cm lange und 6 cm hohe, teils farbige Display zeigt bei mir (man kann es sehr individuell anpassen, sogar eigene kleine Apps schreiben oder Nachrichten per „http“ senden) folgende Informationen in einer Rotation an:
- Uhrzeit, Datum, Wochentag und Kalenderwoche
- wichtige Events in der aktuellen Woche (selbst programmiert)
- Temperatur, aktuelles Wetter und Sichtweite (mitgelieferte Wetter-App)
- die wichtigsten Daten meiner Wetterstation (s.o.)
- Uhrzeit von Sonnenauf- und -untergang
- aktuelle Mondphase (selbst programmiert)
- Status der Heizung (selbst programmiert)
- die nächsten Nahverkehr-Abfahrten an der nahegelegenen Haltestelle (selbst programmiert)
- die nächsten drei Geburtstage in meiner Familie/Bekanntschaft (selbst programmiert)
- aktuelle Tagesschau-Schlagzeilen (selbst programmiert)
- aktueller Dollar-Kurs (selbst programmiert)
Mit Schaltern direkt am Display kann auch manuell zwischen den einzelnen Anzeigen hin- und hergeschaltet werden. Zusätzlich kann man dem Display Benachrichtigungen per IFTTT schicken und hier wird es richtig spannend. So erhalte ich z.B. eine Benachrichtigung auf dem Display, wenn mich jemand auf Twitter erwähnt oder draußen ein Sturm tobt. Wenn ich etwas via Amazon Echo zu meiner Einkaufsliste hinzufüge, erscheint der Artikelname zur Bestätigung auf dem Display. Selbiges gilt für Aufgaben, die wie bereits erwähnt auch via IFTTT und E-Mail zu OmniFocus geleitet werden.
Innerhalb des eigenen Netzwerks braucht man übrigens kein IFTTT, sondern kann Texte relativ einfach per HTTP ans Display schicken. Das nutze ich auch ausgiebig in Home-Assistant-Automatisierungen, die als Aktion HTTP-Anfragen lostreten können.
Ich benutze das Display auch, zur Anrufsignalisierung. Anrufe auf meinem iPhone kann das Display schon von Hause aus anzeigen, für das Festnetz habe ich mir mit Home Assistant und dessen Fritzbox-Anbindung über eine Automatisierung eine Lösung gebastelt:

Neben dem LaMetric-Display habe ich seit ein paar Monaten auch ein Divoom Pixoo am Start, allerdings für ganz andere Zwecke, wie der soeben verlinkte Artikel berichtet. Im Gegensatz zum LaMetric läuft es nicht im Dauerbetrieb.
LED-Panels
An zwei Stellen meines Smart-Homes gibt es inzwischen selbstgebaute LED-Panels, denen ich auf einen Blick wichtige Zustandsinformationen entnehmen kann. Dieses Panel hier zeigt z.B. den Status der Heizungen an, ob die Balkontür offen ist und ob es gerade regnet (was die blaue LED gerade signalisiert):

Heizungssteuerung
Meine Heizung steuere ich über eine tado°-Bridge und Heizkörper-Thermostaten dieses Herstellers. Dieses System integriert sich problemlos sowohl in HomeKit als auch in Home Assistant. Es nimmt auch Sprachbefehle via Alexa entgegen. Somit kann ich an kalten Tagen bereits vor Verlassen der Firma zu Hause die Heizung einschalten, damit es bei Ankunft schon entsprechend warm ist. Bei Verlassen der Wohnung durch die letzte Person wird die Heizung automatisch ausgeschaltet, ebenso sobald ein Fenster geöffnet wird. Letzteres ist eine Automatisierung in Home Assistant im Zusammenspiel mit Zigbee-Fenstersensoren. Ein Funksensor für die Wand bietet zusätzliche Steuer- und Kontrollmöglichkeiten.

Rollo-Steuerung
IKEA bietet inzwischen smarte Rollo-Systeme an, die über den Zigbee-Standard gesteuert werden können. Der Motor wird über einen wechselbaren Akku betrieben, was den Installationsaufwand nicht höher treibt als bei einem klassischen Rollo. Da mußte ich natürlich zuschlagen. Die Einbindung in mein Home-Assistant-System war problemlos möglich.

Sprachausgaben über das Sonos-System
Neben Alexa (s.u.) ist das Sonos-System auch die Stimme meines Smart-Homes. Sprachausgaben sind als Aktion innerhalb von Home-Assistant-Automatisierungen möglich:
service: tts.cloud_say data: entity_id: media_player.wohnraum message: Es beginnt zu regnen!
Geht natürlich auch über die grafische Oberfläche. Der “media_player.wohnraum” ist hier der verwendete Sonos-Lautsprecher und „message“ der Text. Ich nutze das für eine ganze Reihe akustischer Hinweise meines Smart-Home-Systems, z.B. „Badezimmer besetzt“, „Badezimmer frei“ oder CO2-Konzentration im Wohnzimmer zu hoch, bitte lüften“. Letztere Informationen werden direkt den entsprechenden Sensoren entnommen.
Neben Sprachausgaben ermöglicht Home Assistant übrigens auch eine Musiksteuerung mit Befehlen wie „Play“, „Pause“, „Next“, „Previous“ oder das Abspielen von Favoriten oder Radiostationen.
Da Sprachdurchsagen ggf. auch stören können, gibt es in meinem Home Assistant einen nutzerdefinierten Schalter, um diese zu deaktivieren.
Automatisierungen
Mit der Kombination aus
- Sensor-Daten (Türen, Fenster, Bewegung, Temperaturen, CO2-Konzentration, Regen, …)
- schaltbaren Steckdosen
- schaltbarer Beleuchtung (Phillips Hue)
- Display-Ausgaben (LaMetric)
- Sprachausgaben (Sonos) und
- Spracheingaben (Alexa)
sind der eigenen Fantasie für Automatisierungen kaum noch Grenzen gesetzt. Einige Bespiele habe ich bereits genannt, zum Abschluss des Artikels möchte ich noch ein paar weitere erwähnen:
- Die Badezimmer-Beleuchtung wird basierend auf Bewegungsdaten im Bad und dem Flur davor automatisch ein- und ausgeschaltet, sofern es dunkel genug ist. Nachts ist das Licht dabei dunkler geschaltet, damit es keinen wachmachenden Effekt hat. Es wird optisch und akustisch signalisiert, dass das Bad besetzt ist.
- Wenn ich nach Hause komme, werde ich durch eine Sprachansage begrüßt. Diese beinhaltet Uhrzeit, Raumtemperatur sowie Luftqualität. Außerdem werde ich ebenfalls per Sprachansage informiert, ob ich einen Anruf verpasst habe. Bei Dunkelheit wird zusätzlich das Licht eingeschaltet.
- Zu Uhrzeiten, an denen normalerweise jemand zu Hause ist, erfolgen eine Reihe automatischer Erinnerungen über das LaMetric-Display mit gleichzeitiger Sprachausgabe, z.B. „bitte Pflanzen gießen“.
- An meinem Nachttisch ist ein IKEA-Shortcut-Button, der dazu da ist, Home Assistant von „Zuhause“ auf „Nacht“ umzuschalten und umgekehrt. Bei Aktivierung des Nacht-Modus werden alle Lampen in der Wohnung ausgeschaltet. Extra für den Nacht-Modus habe ich einen Bewegungssensor, der mir, sobald ich aufstehe, das Licht bis zum Badezimmer für einige Minuten einschaltet und dann wieder ausschaltet. Beim Ausschalten des Nacht-Modus erscheint übrigens ein freundliches „Guten Morgen!“ auf dem Smart-Display.
- Eine Alexa-Routine verabschiedet mich mit dem Sprachbefehl „Auf Wiedersehen“ und schaltet gleichzeitig die komplette Beleuchtung aus. Letzteres ist auch über einen Aqara-Button innen neben der Wohnungstür möglich.
Schöner Bericht, was du alles bei dir verbaut hast. Sehr interessant.
Ich habe auch ein paar Sachen bei mir verbaut, unter anderem auch die Logitech Pop.
Mir ist in letzter Zeit aufgefallen das die Logitech Pop Buttons erst nach dem 2. Drücken funktionieren.
Es scheint fast so, als wenn der Knopf in einer Art “Standby” ist.
Also erster Druck passiert nichts, dann beim 2. Druck nach kurzer Zeit wird die Funktion ausgeführt, die eigentlich beim 1. Druck ausgeführt wird.
Wärst du auch mal so freundlich und würdest schauen welche Softwareversion die Knöpfe haben?
Mfg
Dirk
Hej, danke für den Kommentar! Meine Schalter sind alle auf Version 1.0.6. Recht selten kommt es bei mir auch mal vor, dass ein Schalter erst beim zweiten Mal reagiert. Ich habe das immer darauf zurückgeführt, dass er evtl. den Status des Geräts nicht richtig ausgelesen hat und somit möglicherweise AUS statt EIN sendet. In einer Art Standby sind die Schalter auf jeden Fall, sonst wären die Batterien längst leer. Außerdem reagieren sie IMHO schneller, wenn sie kurz vorher schon mal benutzt wurden.
Hallo Markus,
interessanter Artikel, Daumen hoch.
Ich bin im Moment auch dabei alle bisher angeschafften “SmartHome”-Geräte unter einen Hut zu bringen; dazu zählen unter anderem etlich Echos, ein Echo+, ein Samsung Smartthings-Hub-V3 und verschiedene Samsung-Sensoren sowie einige über Alexa steuerbare Steckdosen, sowie Sonoff-Schalter, welche sich über Alexa auch prima schalten lassen.
Was ich zur Zeit suche ist eine Lösung um alle Geräte nicht nur per Sprache oder App zu steuern sondern eine Oberfläche, wie bei Dir auf deinem iPad dargestellt; in Kachelform.
Ich würde mich freuen, wenn du etwas mehr dazu erklären könntest; ist das Browserbasiert, oder über eine App? Wie legst du die Kacheln an und steuerst diese?
Ich habe in deinem Artikel zu dem Tablet und der Anzeige nicht viel gefunden.
Danke, Stephan
Hallo Stephan, Danke für Deinen Kommentar! Es handelt sich hier um eine Web-App namens ActionTiles (https://www.actiontiles.com/), die explizit für SmartThings-Systeme geschaffen wurde. Sie kostet 29 Dollar und ist diese IMHO auch wert. Inzwischen habe ich aufgrund meiner Gerätezahl deutlich mehr Kacheln als auf dem Foto, wobei allerdings auch mehrere Bildschirme möglich sind. Das Schöne an ActionTiles ist, dass man gar nicht sieht, dass alles “nur” im Browser läuft. Öffnet man z.B. eine Tür ändert sich die zugehörige Kachel innerhalb von 2-3 Sekunden von geschlossen in offen, ohne dass die ganze Seite neu geladen wird. Ich seh schon, ich muss darüber demnächst mal einen Artikel schreiben!
Hallo Markus,
danke für die Info; ich buche ActionTiles dann gleich sofort mal für die 14tägige Testphase 😉 … und 29 Dollar ist ja auch nicht die Welt.
Wäre toll, wenn du einen eigenen Bericht dazu verfassen könntest/würdest.
Dir und allen, die mitlesen ein gutes und spannendes Jahr 2020 …